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Schon immer gab es auf der Leinwand Vampire und dazugehörige Vampirkiller. In den letzten Jahren tauchten die Blutsauger vermehrt außerhalb Transsilvaniens auf, um etwa Clubs im mexikanischen Hinterland aufzumischen oder das Gefüge an amerikanischen Schulen aufzuwirbeln. Nahezu gesichtslose Vampire sind allerdings tödlich für einen Streifen, der sich aus diversen Versatzstücken des Subgenres zusammensetzt.

Black (Michael Matthias) diente in Afghanistan und verlor dort seinen Bruder. Nun wird er Zeuge, wie der Rest seiner Familie von Vampiren getötet wird und schwört daraufhin tödliche Rache. Hilfe erhält er von dem unorthodoxen Priester Roy (Michael Madsen), der das dunkle Geheimnis der Obervampirs Cain (Vinnie Jones) bereits kennt...

Grundlegend ist nichts gegen einen actionlastigen Einstieg einzuwenden, doch leider wird hier bereits das Pulver komplett verschossen, - danach herrscht regelrecht Flaute.
Black taugt nur sehr bedingt als Sympathieträger, sein Off-Kommentar ermüdet rasch und auch das Kriegstrauma trägt nicht wirklich zur Persönlichkeit der Hauptfigur bei, - er offenbart keine markante Eigenheit, um sich als wahrer Held zu etablieren.

Vielmehr steht sein Wagen, ein aufgemotzter Shelby im Vordergrund, mit welchem er in Einbettung zu stark eingesetzter Blaufilter durch öde Landschaften düst. Black klappert diverse Stationen ab, doch viele Ereignisse finden ohne eigentlichen Kontext statt, Szenen wirken wie wahllos aneinandergereiht, bis Black auf den Priester trifft, der allerdings zu wenig vom erhofften Augenzwinkern einfließen lässt.

Die Vampire werden indes nur sporadisch ins Spiel gebracht, denn einen Raum für böse Spielchen oder gar fiese Pläne wird ihnen nicht gewährt, weshalb die Bedrohung kaum spürbar wird, während der Obervampir erst im letzten Drittel auftaucht, um für ein, zwei Szenen seine spitzen Eckzähne zu präsentieren.
Dazwischen überfallen die Blutsauger unvermittelt Clubbesucher, was natürlich arg abgekupfert daherkommt, jedoch für ein paar Minuten Abwechslung beschert, zumal Black zumeist allein unterwegs ist und um ihn herum herzlich wenig stattfindet.

Bezeichnend für die lieblos herunter gekurbelte Produktion sind die schlichten Masken mit simplen Latexeffekten und billigen Kontaktlinsen, hinzu gesellen sich grobschlächtige CGI und äußerst schwache Kampfszenen, was beinahe ein Armutszeugnis für Regisseur und Stuntman Charlie Picerni darstellt.
Ein weiters auffallendes Manko ist Hauptdarsteller Michael Matthias, der zu keiner Zeit über seinen halben Gesichtsausdruck hinauskommt und im Zusammenspiel mit dem unterforderten Madsen genauso schlecht wegkommt wie in einer kurzen Szene mit Armand Assante, der binnen seiner drei Minuten zumindest etwas Glanz ins ansonsten trostlose Spiel bringt.

Mit Vampiren und blutigem Treiben hat die Chose letztlich nicht viel zu tun, denn bis auf eine schlecht inszenierte Enthauptung und einen besser umgesetzten tödlichen Biss in den Hals finden weder Splatterfans Szenen zum Jubeln, noch werden Vampirfreunde bedient, was durch den sehr kurzen und unspektakulär bestrittenen Endkampf noch einmal deutlich unterstrichen wird.
Lieblos zusammengewürfelt, unspannend abgewickelt, schwach besetzt und allenfalls im Bereich einiger Blechschäden einigermaßen passabel, - als Genrefilm jedenfalls eine Katastrophe.
2,5 von 10

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