San Francisco in der Gegenwart: Der Vampir Louis erzählt einem Journalisten, wie er 1791 zu dem wurde was er jetzt ist, und seitdem versucht, sich seine Unschuld zu bewahren. Auch wenn ihm klar ist, dass er töten muss um zu überleben, so leidet er sehr daran, den Tod zu verbreiten. Im Grunde seines Herzens ist er Mensch geblieben, und so sucht er verzweifelt einen Ausweg aus diesem Dilemma, den ihm weder die Liebe zu der kindlichen Claudia geben kann, noch die Begegnung mit den Vampiren in den Katakomben von Paris.
Mein Gott, ist das lange her, dass ich den zuletzt gesehen habe. Und er ist praktisch überhaupt nicht gealtert. Noch immer sind die theatralisch-altertümlichen Dialoge und die romantisch-verderbten Bilder eine Symphonie des Todes. Ein Reigen aus Schmerz und Leid, eine blutige Komposition über Einsamkeit, Schuld und Verzweiflung. Mit Bildern, die aus den tiefsten Fantasien der Gothic-Szene zu kommen scheinen, und die vom Vollmond schwarzromantisch beschienen werden. Blutig hingestreckte Frauen mit ausgiebigen Dekolletés, die dekorativ vor alten Gräbern liegen. Die Opferung attraktiver Frauen vor dem Hintergrund apokalyptischer Schauspiele. Die Lust am Tod, schwülstig gefeiert zuerst vor der dekadenten Kulisse des alten New Orleans, später in den Pariser Katakomben des beginnenden Fin de Siècle. Jede Einstellung atmet gleichermaßen Lust auf Leben und Tod. Zeigt den Wunsch, dem ewigen Leid und der unendlichen Einsamkeit durch das Eintauchen in den Exzess zu entkommen. Und am Ende fährt der Ford Mustang zu den Klängen von Sympathy for the devil in Richtung Sonnenaufgang. Ikonisch. Beeindruckend. Überwältigend …
Und im Übrigen schaut Brad Pitt mit langen Haaren dem Meister der Mörderballade, Nick Cave, unglaublich ähnlich. Zufall?