Die Geschichte, die sich hier ihren Weg auf heimische TV-Screens erkämpfte, kommt inhaltlich nicht über das Niveau üblicher Rache-Stories aus den 80er-Jahren hinaus. Doch bevor jetzt alle denken, dass Kim ein zweiter Charles Bronson geworden ist und wie eine finster dreinschauende Selbstjustizwaffe auf alles ballert, was nach Verbrecher aussieht, wird spätestens nach den ersten Minuten schon eines besseren belehrt.
Hut ab und Standing Ovations für Basingers Acting. Man nimmt ihr die unter ihrer Terror-Ehe leidenden Frau als auch die treusorgende Mutter ungehindert ab. Ihr Gesicht wirkt verzweifelt ernst und voller Furcht und Schwäche. Im Laufe der nächsten 80 Minuten mutiert sie zwar nicht zu einer Kampfmaschine, liefert aber mit ihrem Körpereinsatz eine eindrucksvolle Show ab (und ich meine hier nicht Sex!).
Ja, die Basinger selbst wirkt im Alter sogar besser und überzeugender als vor 20 Jahren. Sie sieht immer noch top aus und hat auch eine schauspielerische Reife erlangt, die sich sehen lassen kann. Die Storyline dieses Thrillers bedeckt zwar niedergeschrieben nicht die Hälfte eines Bierdeckels, doch gerade in dieser schnörkellosen Art kommt keine Spur Langeweile auf. Das 16er-Rating halte ich handlungsbedingt für zu niedrig angesetzt. Auch einige explizite Darstellungen habe ich eher in einem 18er vermutet. Zum Schluss gibt es noch die ein oder andere Überraschung.
Natürlich wäre der Film ohne Kim nur ein brennendes Streichholz in einer Regennacht.
Fazit:
Katz- und Mausjagd mit Selbstjustiztendenz und einer etwas anderen Frauenfigur im Genre.