Review

Kim Basinger braucht das Geld…02.03.2009

Es ist Finanzkrise. Und nur das mag als Hintergrund dafür dienen, daß die oscarprämierte, immer noch recht ansehnliche und schauspielerisch begabte Frau Basinger in diesem unglaublich langweiligen, vorhersehbaren und somit ärgerlichen Schundfilm mitspielt. Auch eine Frau Basinger muß das Brot und die Butter bezahlen, die Miete mal nicht eingerechnet. Daran ist nichts Ehrenrühriges. Doch nach so vielen Jahren in Hollywood, mit einem sicherlich gutbezahlten Agenten an der Seite fragt man sich doch, ob es nicht ein anderes Drehbuch gegeben hat. Oder wollte Frau Basinger absichtlich mal ein wenig Actionkino drehen? Durch den Wald gejagt werden? Dabei einen schönen roten Werkzeugkoffer tragen und von einem Haufen Twens verfolgt werden? Man will es nicht wissen…aber dafür gibt es hier nun einen Verriß.

Es scheint fast so, als würden mir in den letzten Wochen und sogar Monaten nur noch durchschnittliche bis miese Filme unterkommen, da wird man irgendwann mürrisch und gewinnt selbst als positiv denkender Mensch einem Film wie diesem hier kaum mehr etwas Gutes ab. Und wie so oft in letzter Zeit fängt der Streifen gut an und baut dann aber rapide ab. Della, Hausfrau, zweifache Mutter, von ihrem Mann schikaniert, geht kurz vor Weihnachten abends noch einkaufen. Dabei legt sie sich mit vier Twens an, und als diese einen Wachmann erschießen ist Della klar: als Zeugin muß sie sterben. Mit dem Auto flieht sie in ein Baugebiet, schnappt ihren Werkzeugkoffer und läuft vor den vier jungen Männern davon. Nebenan ist noch ein Wald samt Fluß, und so sehen wir über eine Stunde lang Menschen durch einen dunklen Wald laufen. Natürlich darf Della hart sein, ihre Werkzeuge benutzen, und aus diesem Stahlbad der Angst geht sie gestärkt heim, wo endlich mit dem Ehemann abgerechnet wird. Klingt gut? Ist es aber nicht. Es ist öde, langweilig, voller Fehler, vorhersehbar von A bis Z und zu keiner Zeit wirklich spannend.

Es fängt zwar gut an, Della wird sauber charakterisiert, hat nix zu sagen, kann nichts entscheiden, und eine Situation wie die, in die sie gerät, hat wohl so manch einer an einem dunklen Abend schon mal erlebt. Aber dann…die öde Flucht, die öden Gespräche unter den Jägern, das absolut dämliche Verhalten auf beiden Seiten, die Unfähigkeit…und der Zuseher wird immer wieder für dumm verkauft. Ein Beispiel? Gut, aber so ist der Film leider auch…Della rennt durch einen Bach. Hinter ihr zwei Bösewichte mit Pistole. Abstand etwa fünfzehn Meter. Della trägt den Werkzeugkoffer, die Jungs sind durch Zorn motiviert. Wie geht das aus? Ganz einfach, kein Schuß trifft und wie durch ein Wunder ist Della auf einmal einen Abhang hinaufgeklettert, der Abstand auf mehr als 100 Meter angewachsen und die Bösewichte diskutieren, statt einfach weiterzulaufen. Und so geht das immer und immer wieder. Am Ende dann noch ein öder Monolog des Anführers, doch diesen und auch alle anderen Szenen vorher hat man schon in zwei- bis dreifacher Geschwindigkeit vorgespult. Ach ja, wer Blut und Moder erwartet…der wird bis auf drei kurze Szenen auch derbe enttäuscht werden. Wäre nicht Frau Basinger, dann reichte es nicht mal für 3/10.

Details
Ähnliche Filme