In While She Was Out spielt Kim Basinger eine Mutter von zwei Kindern, die in einer leider nicht ganz so harmonischen Ehe mit Craig Sheffer lebt. Der Gute kann nämlich auch schon mal etwas grob werden, wenn er sich mal wieder darüber aufregt, dass seine Frau offensichtlich damit überfordert ist, das Haus in Schuss zu halten. (Dort sieht es zugegeben aus wie bei Hempels unterm Sofa, weil nahezu überall das Spielzeug der Kinder verstreut ist.) Als er ihr gegenüber mal wieder die Stimme erhebt und sie hart am Arm packt, beschließt sie kurz darauf noch ein paar Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Sie schickt die Kinder in ihre Zimmer und fährt mit dem Auto zum Einkaufszentrum. Dort hält sie sich über einen längeren Zeitraum auf - was auch recht ausführlich im Film zu sehen ist, ohne dass ich es jedoch als langatmig empfunden hätte - und als sie wieder zu ihrem Auto zurückkehrt, ist keine Menschenseele mehr zu sehen. Dann tauchen jedoch ein paar Jugendliche auf und hindern sie mit ihrem Wagen daran auszuparken. In der drauffolgenden Diskussion beginnen die Jugendlichen Basinger zu bedrohen und ein dazukommender Wachmann, der als Rettung in der Not erscheint, wird kurzerhand erschossen. Basinger flieht daraufhin mit dem Auto, baut jedoch in einem menschenleeren Wohnbaugebiet einen Unfall und bleibt mit dem Wagen liegen. Was nun folgt sind mehrere Verfolgungsjagden durch die unfertigen Häuser und vor allem das angrenzende Waldgebiet. Das Vorhaben Basinger als lästige Zeugin des Mordes aus dem Weg zu räumen, erweist sich dabei als schwieriger, als sich die Jugendlichen das vorgestellt hatten.
While She Was Out ist ein durch und durch solide inszenierter Thriller auf B-Movie-Niveau, der mich persönlich ordentlich unterhalten hat. Spannungsmäßig bekommt man hier so einiges geboten und auch die körperlichen Auseinandersetzungen zwischen Basinger und ihren Verfolgern kommen recht ruppig und oft blutig daher. Wer allerdings großen Wert auf "Logik" bei einem Thriller legt, wird hier eventuell Abstriche machen müssen, da der Film was die Logik angeht durchaus den einen oder anderen Schlenker macht. Am faszinierendsten fand ich hierbei den ach so "besonderen" Werkzeugkasten. Als Basinger nämlich mit dem Auto liegen bleibt und die Flucht zu Fuß fortsetzen muss, nimmt sie einen roten Werkzeugkasten aus ihrem Auto mit, den sie nahezu bis zum Ende des Films mit sich herumschleppt. Einige der darin enthaltenen Werkzeuge dienen im späteren Verlauf der Handlung zwar noch als nützliche Waffen, aber es mutet ab und zu schon komisch an, wenn man die flüchtende Basinger mit dem knallroten Ding durch die Gegen schleichen sieht, als handele sich dabei um einen Koffer voller Geld. Denn erstens ist das Ding ziemlich schwer, hat eine recht auffällige Farbe und es macht Krach, wenn man damit stürzt. Für eine Flucht, bei der man unentdeckt bleiben möchte, also nicht unbedingt zu empfehlen. Mich hat es jetzt nicht sonderlich gestört, andere mögen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Man könnte weitere Punkte aufzählen, wie die Frage, warum Basinger überhaupt orientierungslos in dieses menschenleere Wohnbaugebiet rast, anstatt nach Hause oder besser noch zur nächsten Polizeiwache zu fahren. Dererlei "Aussetzer" gibt es im Film auch noch andere, da sie mich aber kaum bis gar nicht gestört haben, will ich jetzt auch nicht weiter darauf eingehen. Ich wollte diesen Punkt lediglich für die Leute angesprochen haben, die bei einem Thriller großen werden auf Logik legen und die sich infolge dessen wohl auch stärker daran stören werden. Bis auf das etwas seltsame Ende hat mir der Film gut gefallen. Schauspielerisch vermag Kim Basinger eine ordentliche Leistung abzuliefern und auch die Darsteller der jugendlichen leisten Passables, wenn man vielleicht auch mit bedrohlicher wirkenderen Darstellern noch etwas stärker an der Spannungsschraube hätte drehen können. Den Wald, in dem sich ein Großteil der Verfolgungsjagden und des Versteckspiels abspielt, habe ich ebenfalls als atmosphärisch passenden Schauplatz empfunden.
Fazit: Für mich ein spannend unterhaltender Thriller, mit einer ordentlich agierenden Kim Basinger in der Hauptrolle. Ausreichend "Schwung" hat der Film auch. Wer mit dem einen oder anderen "Logikloch" leben kann und nicht gleich jede Entscheidung der Protagonistin überkritisch bewertet, wird hier prima unterhalten.