Mal wieder was mit Vampiren…20.08.2010
Ethan Hawke darf hier mittun, und der sieht auch lebendig aus wie ein Vampir, das Milchbürschchen...er gibt den Hämatologen Dalton, der genau wie fast alle anderen Menschen im Jahr 2019 durch eine seltsame Seuche zum Vampir geworden ist. Doch in ihm glimmt noch ein Funken Mitgefühl, da er um die Ausbeutung der letzten echten Menschen weiß, die als eine Art Blutbank gejagt und gehalten werden. So arbeitet er an einer Kur…und entdeckt durch Zufall ein dauerhaftes Gegenmittel, welches Vampire wieder zu Menschen werden läßt. Zusammen mit zwei Lebenden versucht er nun, bei seinem Arbeitgeber diese Kur umzusetzen, doch dort ist man nur an Geld interessiert, welches man durch ein Gegenmittel verdienen kann. Macht aber nichts, denn das Gute läßt sich nicht aufhalten, auch wenn Opfer zu bringen sind…Fortsetzung folgt?
Seltsam blutleer ist dieser Film, dessen Prämisse aber äußerst provokativ ist – und in Teilen auch entsprechend umgesetzt wird. Was tut man nämlich mit Vampiren im fortgeschrittenen Stadium…die zu einer Gefahr für die zivilisierten Vampire werden…nun, man läßt sie von Soldaten ins Tageslicht zerren, wo sie elendiglich zugrunde gehen. Doch solche Momente sind rar, zumeist zäht sich das Geschehen vor sich hin, immer mal wieder unterbrochen durch kleinere Scharmützel, bei denen viel mit Computerblut gearbeitet wird, was genauso dämlich aussieht wie die wenigen, ebenfalls am Rechner erzeugten Explosionen bei einer kleinen Autoverfolgungsjagd. Meine Güte, gibt es denn in Hollywood niemanden mehr, der als Qualitätsmanager arbeitet? Scheinbar nein…
Und auch sonst ist hier mehr Schatten als Licht, auch im buchstäblichen Sinn. Willem Dafoe ist verschwendet und ebenso blaß wie Ethan Hawke. Gut nur, wie immer, wenn er diabolisch sein darf, ist Sam Neill in einer ähnlichen Rolle wie bei „Event Horizon“. Der Rest…ist schnell vergessen, denn irgendwie weiß die Regie nicht wirklich, was sie will – unentschlossen schwankt man zwischen Drama und Action im Stil von „Blade“, ohne allerdings je dessen Klasse zu erreichen. Und so wird man diesen recht inkonsequenten Beitrag zum Vampirgenre bald vergessen haben, auch wenn es an Grobheiten nicht mangelt – und die Ausgangsidee schon einen gewissen Charme hat, dann aber einfach nicht gut umgesetzt wurde. Und…es fehlen auch die Erklärungen für den Grund des Übels, das ist halt einfach da, aber warum und wie, das wird nicht erwähnt. Ich mag es nicht, im Unklaren gelassen zu werden, und so reicht es hier nur, auch aufgrund der teilweise aufkommenden Langeweile, zu 6/10.