Franks Bewertung

starstarstarstar / 4

0-5 Sterne für den Film, gefolgt von dem "Härtegrad" auf einer Skala von 0-10

06.12.2012
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Review

von Frank Trebbin

Bobby Reynolds kommt nach Jahren aus dem Gefängnis frei und zieht in das leere Apartment seiner verstorbenen Mutter – mitten im Herzen einer gesichtslosen Großstadt, in der Nachbarn sich argwöhnisch beobachten. Während Bobby eigentlich ernsthaft versucht, seinen Bewährungsauflagen nachzukommen, ein neues Leben zu beginnen und wieder mit der alten Liebe Alyssa anzubändeln, gerät er durch unheimliche Geräusche aus den Wänden und durch eine gewalttätige Familie in der Nachbarwohnung in einen Strudel unheimlicher Erlebnisse, bei denen es nicht mit rechten Dingen zugeht…

Der philippinische Regisseur Yam Laranas schuf 2004 in seinem Heimatland den Horrorthriller „Sigaw“ und durfte angesichts des Erfolgs prompt vier Jahre später das eigene US-Remake drehen: „The Echo“. Ob ihm dabei einiges besser gelungen ist oder er gar das „Nightwatch“-Schicksal von Ole Bornedal teilt, kann ich leider nicht sagen, weil mir das philippinische Original nicht bekannt ist und so bleibt es (leider) bei einer Alleinstellungskritik zu dem nicht uninteressanten „The Echo“, der auf gekonnte Weise solche plakativen Schlagwörter wie Paranoia, Isolation und Misstrauen zu einer Story vermengt, die es über weite Strecken wirklich in sich hat. Abgebildet in düsteren, erdenen Farben führt uns der ausgebildete Kameramann Yam Laranas auf eine kammerspielartige Reise in die Abgeschiedenheit eines heruntergekommenen Apartments, in dem sich keiner von uns so wirklich wohl fühlen würde. Weil man schon schnell ahnt, dass der Dreh- und Angelpunkt der Geschehnisse geisterhaften Ursprungs sind, fühlt man sich angesichts der ruhigen Machart von „The Echo“ auf angenehme Weise an das spanische Geisterfilm-Kino der letzten Jahre erinnert. Laute, überhöhte Geräusche und einige Schockbilder, die durchaus auch mit den J-Horror-Motiven um „The Ring“ und Konsorten zu vergleichen sind, treiben die Spannung stetig voran und münden in ein Finale, welches bedauerlicherweise einige Handlungsfäden nicht mehr aufgreift und damit quasi lose Enden hinterlässt. Wäre hier das Drehbuch runder und logischer geraten, hätte „The Echo“ eigentlich noch einen Stern mehr verdient und wäre ein kleines Genre-Juwel geworden. So aber funkelt er auch ganz ordentlich. Auf BD 16:9 und letterboxed (2,35:1). Mit Jesse Bradford, Amelia Warner, Carlos Leon, Iza Calzado u.a.

© Selbstverlag Frank Trebbin

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