Eines vorweg: Wäre die Max Payne Verfilmung ein Deutsch-Aufsatz, könnte man getrost "Thema verfehlt, 6" darunter schreiben und die Sache ganz schnell wieder vergessen.
Das "Problem" mit Max Payne ist, dass das Spiel an sich schon ein Film Noir war, nur eben als Spiel. Das heißt also, das die Story schon relativ fest vorgegeben ist und nicht unbedingt verändert werden muss, beziehungsweise soll. Warum auch, ist die Story doch düster, sehr gut erzählt und einfach nur fesselnd. Deshalb hätte es meiner Meinung nach zwei Ansätze gegeben: Entweder nimmt man sich den Storyanteil des Spiels und garniert das Ganze mit einigen deftigen Bullet Time Szenen, oder man rückt die Action in den Vordergrund und bettet sie in eine abgespeckte Rahmenhandlung des Spiels ein.
Für Letzteres wäre wohl Dr. Uwe Boll der bessere Ansprechpartner gewesen, und mit seinem Hang zur übertriebenen Bullet Time und flachen Filmen hätte das sogar was werden können... (dass ich das mal schreiben würde, hätte ich selbst nicht gedacht...).
Der Film setzt weniger auf Action, man verlagerte das Gewicht auf die Story. Insofern wird im Abspann mehr und stylisher geballert als im Hauptfilm selbst. Und selbst wenn im Hauptfilm mal so etwas wie Action aufkommt, wirkt das so lächerlich und deplatziert, das man nur kopfschüttelnd davorsitzen und sich nur verwundert die Augen reiben kann.
Das wäre ja alles noch vertretbar, wenn die Story, bzw. das storytelling stimmen würde. Aber auch hier versagt Max Payne. Da fliegen geflügelte Dämonen durch die Luft, New York verwandelt sich in den Vorhof zur Hölle und lange Zeit fragt man sich, was denn nun das Ganze mit dem Original Max Payne zu tun hat, bzw. was das denn jetzt alles für einen Sinn ergeben soll. Die Antwort: Einige Namen und Kernelemente wurden aus dem Spiel herausgelöst und zu einem etwas neuem Cocktail gemixt, der auf den "normalen" Kinogänger zu langatmig und konfus wirken, und der Fans die Zornesröte ins Gesicht treiben dürfte.
Fazit: Magere 2/10 Punkten. Man sollte sich den Kinobesuch sparen und lieber das Spiel kaufen Wer kein Interesse an Spielen hat, sollte sich den Besuch auch sparen, man verpasst nur einen langweiligen und verwirrt erzählten Film.