Auf der Suche nach einem Job, landet der arbeitslose Texaner Michael Williams im kleinen Kaff Red Rock. Dort hält ihn Kneipenbesitzer Wayne fälschlicherweise für den von ihm bestellten Profikiller, welcher seine untreue Frau zur Strecke bringen soll. Weil Michael die angebotene Geldsumme nicht abschlagen will, lässt er sich auf das tödliche Geschäft ein. Doch als Waynes Ehefrau Suzanne von der ganzen Sache erfährt, dreht sich der Spieß um. So bietet sie Michael den doppelten Betrag, wenn er sie laufen lässt und anstelle dessen ihren Mann umbringt.
So etwas kann ja mal passieren, wenn die Jobsuche anders verläuft als geplant, allerdings ist der gute Mike auch irgendwie selber Schuld, erst nimmt er wider besseren Wissens den dubiosen Job an, ist aber dann einfach zu doof entweder diesen auszuführen, oder aber mit der dringend benötigten Kohle einfach das Weite zu suchen. So hat er sich das folgende Schlamassel hauptsächlich selber zuzuschreiben.
Allerdings wäre das schade für das schön schräge Script gewesen, das in der Folge muntere Verwirrspielchen und doppelte Böden en masse präsentiert werden. Ständig ändern sich die Konstella- und Koalitionen der vier handelnden Hauptpersonen und am Ende ist man immer noch nicht so recht schlau, wer da wann und mit wem in einem Bettchen schlief.
Während die Anfangsphase noch eher mau ist, kommt sobald Dennis Hopper als echter Killer die Szenerie betritt ein wenig Fahrt auf und Red Rock West entwickelt sich irgendwo zu einem Mittelding zwischen Thriller und Roadmovie in Westernatmosphäre. Auch die angedeutete Liebesgeschichte entwickelt sich in eine ganz andere Richtung, als man aus ähnlichen Filmen sonst vermuten würde. Am Ende gibts dann den 4-Wege Showdown stilecht auf dem Friedhof und selbst das vermeintliche Happy End gestaltet sich anders als jeder wohl erwarten würde.
Red Rock West macht an sich eine gepflegte Portion Spaß, da dieses verflixte Drehbuch mehr Haken schlägt als Bugs Bunny auf der Flucht. Die Darsteller machen ihre Sache sehr gut, allerdings plätschert die Geschichte gelegentlich doch etwas unorientiert dahin und der Held gehört sowieso wegen erwiesener Doofheit oder auch fortgeschrittenem Selbstmordtrieb eingesperrt, denn soviele Notausgänge wie der Charakter hätte nutzen können gibts nicht mal im dicksten Hochhaus. Trotzdem durchaus eingeschränkt empfehlbar für Leute die gerne Filme abseits der gängigen Konventionen anschauen.
6/10