Typische Mischung aus typischen Zutaten...11.04.2015
Kleiner Dieb wird durch Umstände zum Spitzel und soll einen Unterweltboß ans Messer liefern. Das tut er gerne, ist doch die eigene Frau just in Folge einer Unternehmung für diesen Boß ums Leben gekommen.
Ach ja, quasi en passant und wirklich ohne jeden storybedingten nachvollziehbaren Hintergrund heiratet der Dieb auch noch seinen Babysitter, drei Jahre, nachdem die Frau gestorben ist. Das ist eine Volte, die sogar meine Liebste zum Kopschütteln bewog. Ansonsten ist hier alles durschschnittlich bis unterdurchschnittlich. Cage und seine Art der Darstellung muß man mögen - oder eben nicht. Er polarisiert durch seine gewohnt grimmassierende Übertreibung einfach sehr. Ganz anders dagegen Caruso in der Hauptrolle...blaß, schmal und sogleich wieder vergessen. Verständlich, daß der Mann auf den Regiestuhl gewechselt ist.
Es liegt aber nicht nur an seiner Darstellung, daß der Film nach einem ganz ordentlichen Start mehr und mehr dahinplätschert. Hier passiert einfach nichts, was man nicht aus zahllosen anderen Gangsterfilmen kennt. Typische Wanzenprobleme, typisch schmieriger Staatsanwalt, typisch rachsüchtiger Cop...doch das alles paßt nicht zusammen, zumal ein wesentlicher Bestandteil des Gangsterfilms fehlt: hier und da ein wenig Action. Davon gibt es nämlich gar nichts, genauso wenig wie den titelgebenden "Kiss of Death", und das in Summe mit der beliebigen Story und den familiären Dämlichkeiten läßt den Film im Mittelmaß verschwinden, somit nur 5/10.