Und noch ein Remake, diesmal vom jüngsten Serienkiller der Filmgeschichte, der bereits anno 1974 erstmals das Licht erblickte.
Während man beim Original zumindest ein wenig Sozialkritik einbrachte, auch wenn der Rest durchweg trashig wirkte, versucht man es hier mit der weitaus schlichteren Methode: Das Monsterbaby wächst in einem Landhaus bei den Eltern auf und killt von Tieren und Besuchern alles, was sich auch nur dem Anwesen nähert.
Dabei ist lediglich der Einstieg vergleichsweise ähnlich, als Lenore (Bijou Phillips) im sechsten Monat Wehen bekommt und im Hospital zum Kaiserschnitt vorbereitet wird.
Doch nach der Entbindung findet man ein Blutbad im Kreissaal vor: Vier Tote, nur Mutter und Baby sind wohlauf.
Da die Polizei völlig im Dunkeln tappt und keine Verdächtigen auszumachen sind, scheint das behütete Leben auf dem Land fast vollkommen…
Da muss man sich natürlich schon fragen, wie weit Mutterliebe geht, denn schließlich dreht es sich nicht nur um angenagte Tierkadaver und zahlreiche Bisswunden vom Säugen, wenn irgendwann gute Freunde einfach beseitigt werden und man am gleichen Abend locker zum feinen Menü übergeht.
Zudem scheint das Vertrauen zum Partner Frank (James Murray) nicht allzu groß sein, wenn man dem nicht einmal ansatzweise erklärt, was es mit dem eher ungewöhnlichen Verhalten des Sprösslings auf sich hat.
Überhaupt, zahlreiche Logikfehler und Kontinuitätslücken durchziehen die Handlung.
Mal sieht man die Krallen des Babys und es grummelt wie ein Wildschwein beim Futtern, dann ist es wieder der normale Säugling, schreiend in der Wiege und wird als Engel bezeichnet.
Scheint beliebig wandelbar zu sein.
Auch stellt sich die Frage, wie es problemlos Wände durchbeißt und in Autos eindringt und man eine ungewöhnliche Sprungkraft auf der Basis von Abtreibungspillen erklären will.
Ferner enden manche Nebenstränge im Nichts wie der angekündigte Einsatz einer Babysitterin oder das Walten auf einer Baustelle, - der Streifen muss offenbar in Windeseile editiert worden sein, so dass manche Einzelheiten lediglich angedeutet, aber nicht zu Ende geführt werden.
Demgegenüber keimt immer dann Hoffnung auf, wenn es um kleine Schockmomente geht, die von der Sounduntermalung treffend begleitet werden. Auch auf atmosphärischer Ebene gibt es kleine Lichtblicke, da die Farbgebung insgesamt stimmig ist und die Location des abgelegenen Landhauses durchaus fruchtet.
Zudem stellt Bijou Phillips eine gute Besetzung für die von Mutterliebe besessene Lenore dar, die besonders im letzten Drittel ein paar starke Momente hat.
Dennoch kann man am Ende getrost auf dieses Remake verzichten, da es gegenüber dem Original eklatante Schwächen in Sachen Tiefe und Innovationen aufweist, mit der Figurenzeichnung nicht wirklich klarkommt und mit Blutszenen regelrecht geizt.
Demnach nur leidlich unterhaltsam, vom Ablauf her komplett vorhersehbar und zu selten spannend, um Genrefreunde dauerhaft bei Laune zu halten.
Knapp
4 von 10