Ein junges Paar erwartet voller Vorfreude ihr erstes Kind. Doch bei der Geburt kommt es zu, nennen wir es mal „leichten Komplikationen“. Kurz nach der Niederkunft sind im Kreissaal jedenfalls alle tot. Ärzte, Krankenschwestern – alle tot bis auf die narkotisierte Mutter mit ihrem Säugling. Die Familie wird nach Hause entlassen, doch der Verdacht verdichtet sich, dass mit dem Baby irgendetwas nicht in Ordnung ist. Die junge Mutter hält jedoch die schützende Hand über die Gräueltaten ihres mordenden kleinen Rackers…
Die „It’s Alive“-Trilogie mit den entstellten Killerbabys surfte damals Mitte der 70er auf der Welle von „Rosemaries Baby“, „Der Exorzist“, „Das Omen“ und wie sie eben alle hießen, die sich mit dämonifiziertem Nachwuchs beschäftigten. Doch bereits damals stellte „Die Wiege des Bösen“ (so der deutsche Titel des ersten Teils) die B-Variante zu eben genannten Klassikern dar. Dieses trashig-billige Flair zog sich durch alle Teile der Reihe, wodurch diese zwar in Kennerkreisen einen Namen hatte, ja beinahe Kultstatus genießt; ihre Existenz aber nie wirklich von Bedeutung war.
Das Remake macht leider nichts besser. Zwar ist das Budget ein größeres und es spritzt auch entschieden mehr Blut als damals, vom Prinzip her ist das mit dem mordenden Säugling aber halt einfach eine beschissene Idee, die man in keinster Weise in einem ernst gemeinten Film verwenden sollte. In einer Horrorkomödie könnte das Prinzip aufgehen, erinnert man sich an den süßen Fratz aus „Braindead“, aber eben nicht in einem Streifen, der ernsthaft gruselig sein will. Ich meine, der Killer ist ein Baby! Die können doch nicht mal laufen, geschweige denn, dass man sich einem nicht zur Wehr setzen könnte, würde man von einem angegriffen werden. Okay, mein Fehler: Es handelt sich hier ja um so etwas wie ein „Zombiebaby“, das die Gesetze der Natur ganz locker überlisten kann.
Ich hoffe, ihr erkennt worauf ich hinaus will: „It’s Alive“ schafft es zu keiner Sekunde ernsthafte Spannung zu erzeugen, im Gegenteil, es tun sich Sinnlücken in der Größe des San-Andreas-Grabens auf und man muss sich auf die Lippen beißen, so schreiend blöd und unsinnig geht es hier teilweise zur Sache.
Ansonsten: Die Morde sind nicht der Rede wert, hauptsächlich ziemlich grottiges Computer-Blut. Das Killerbaby bekommt man nur superselten zu Gesicht, die Fratze, die man gegen Ende zu Gesicht bekommt, wirft aber ganz klar die Frage auf, ob man da als Vater nicht auch etwas früher hätte stutzig werden können, aber naja.
Fazit:
Bescheuert, langweilig, lächerlich und komplett hirnrissig, nur leider nicht auf die unterhaltsame, lustige Weise. Bitte umgehend zur Adoption freigeben oder nachträglich abtreiben!
Tipp:
Jedem, der mal einen ernsthaft guten Beitrag zum Thema „Killerbabys“ begutachten möchte, dem sei „Grace“ wärmstens ans Herz gelegt.