Wer nur anhand des DVD-Covers glaubt, einen witzigen Trasher in den Händen zu halten, bei dem ein Berserker den Presslufthammer rotieren lässt, der glaubt dies auch nur so lange, bis man das endgültige Werk zu Gesicht bekommt. So ist "Schatten des Todes" nichts anderes als eine höchst mäßige Mixtur aus Film-im-Film-Thematik und dem nächsten Slasher in Endlosschleife.
Zur Story: Ein einem alten Gefängnis wird ein Serienvergewaltiger auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Jahre später ist der Bau stillgelegt, dient jedoch als Kulisse für einen Women-in-Prison-Streifen mit dem Titel "The Death Dollies". Und (man ahnt es schon) - auch der Psycho ist noch nicht ganz tot...
Anthony Perkins, der diesen groben Schabernack mit seinem Gesicht und seinem Namen aufwerten durfte, hat die ehrenvolle Aufgabe, als Regisseur einpaar nackte Mädels beim Catfight unter der Dusche abzulichten. Ex-Footballspieler Lyle Alzado darf mit eingeöltem, Muckibuden-gestähltem Oberkörper genau einmal den Presslufthammer bedienen. Der Rest ist ein mehr oder weniger unterhaltsames Über-die-Schulter-Gucken von B-Filmern bei ihrer Arbeit.
Die wenigen Male, wenn der Killer zuschlägt, wird es in der Tat blutig, wobei das Finale sowas von 08/15 ist. Alzado gibt hier fast schon den Godzilla eines Psychoslashers und man wartet nur noch darauf, dass er irgendwann durch die Betonwände rennt.
Für mich ist "Schatten des Todes" bestenfalls gediegenes Mittelmaß, weil hier Versprechungen abgegeben werden, die niemand hält. Obwohl die handwerkliche Umsetzung als auch die Ausstattung durchaus in Ordnung gehen, ist der Streifen nichts Halbes und nichts Ganzes. Will sagen: Zu wenig Horror während man sich zu sehr in Nebensächlichkeiten verliert. Dem Zuschauer kommt leider viel zu schnell das Interesse abhanden, wohingegen der Psycho erst ab der zweiten Hälfte wieder auftaucht, um es dann eher gemächlich angehen zu lassen. Und Spaß machen tut das Ganze auch nur sehr bedingt. Egal, in welcher Hinsicht...