Immer noch aktuell...10.06.2011
Zwar hat der Film nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel, doch die aktuelle Diskussion um EHEC oder die letztjährige Schweinegrippe zeigen, daß das Thema einer Bevölkerungsreduktion durch einen unbekannten Virus noch von Tagesaktualität ist. Leider aber versucht Regisseur Petersen, zusammen mit Herrn Emmerich der letzte aufrechte patriotische Amerikaner überhaupt, in seinen Film viel zu viel hineinzupacken...das Kitten einer Scheidung, fiese Militärmachtspielchen, kleine Mädchen, süße Äffchen, da ist alles drin und für jeden was dabei, sollte man meinen. Aber wie im richtigen Leben: zu viele Köche verderben den Brei.
Der Film, der in meinen Augen ganz locker eine halbe Stunde zu lang ist, zeigt die Auswirkungen eines neuartigen, aus Afrika über ein Äffchen eingeschleppten Virus am Beispiel von Erstinfektion, Ausbreitung des Virus und schließlich Infektion aller Bewohner einer typisch amerikanischen Kleinstadt ( "hier kennt jeder jeden, wir passen aufeinander auf..."), Die Handlung ruht dabei weitgehend auf den Schultern des am USAMRID angestellten Colonels Daniels ( Hoffmans Dustin ) , der es quasi im Alleingang schafft, das Wirtstier zu finden, ein Antiserum zu erzeugen, seine erkrankte Exfrau zu heilen, die Scheidung zu revidieren, das Militär zu demaskieren und die Zerbombung der Kleinstadt zwecks Ausbreitungsverhinderung und Vertuschung früherer Experimente zu verhindern. Ein toller Kerl, doch nach der ersten Filmstunde reißt einen nichts mehr vom Hocker.
Denn es ist klar, wie und wohin der Hase läuft...wichtige Figuren müssen sich anstecken, um gerettet zu werden, das böse Militär ( gewohnt fies als General: Donald Sutherland ) schmiedet eigene Pläne, Familien werden auseinandergerissen und ein kleines Mädchen darf die Welt retten, weil das Wirtstier ihr vertraut...bäh, auch langatmig und insgesamt einfach langweilig, zumal man sich in der letzten halben Stunde auf das Abfliegen von Handlungsorten mit einem Hubschrauber beschränkt und damit noch ein wenig Action erzeugen will. Klappt aber auch nicht, da nichts zu Bruch geht...insgesamt ist das alles recht schade, denn zum Erscheinungszeitpunkt des Films war die Story noch unverbraucht, wird aber der Einbeziehung typischer Klischees geopfert und endet gewohnt versöhnlich. Darstellerisch gibt es nichts zu meckern, aber wenn ein Thriller nicht spannend ist, bleibt keine andere Wahl als nur 6/10.