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Die vier Freunde Woo-min, Cheol-jung, Do-wan und Young-hwan erbeuten beim Überfall auf einen rivalisierenden Gangsterboss viel Geld. Um einen noch größeren Anteil zu kassieren, verrät Cheol-jung anschließend seine Kumpels. Als der betrogene Gangsterboss sich auf grausame Weise rächt, schlägt er einen der Freunde zum Krüppel und Woo-min, der die Schuld auf sich nimmt, wandert dafür zwei Jahre in den Knast. Kaum auf freiem Fuß, gerät er wieder in den Sog der Gewalt und sieht sich dem inzwischen zum mächtigen Boss aufgestiegenen Cheol-jung zum alles entscheidenen Kampf gegenüber.


"Fate" ist nicht einfach nur ein normaler Actionfilm, vielmehr hat Regisseur Kim Hae-gon es verstanden, hier eine perfekte Mischung aus Action und Rache-Thriller zu kreieren, dem ein wenig Dramatik beigefügt wurde und der auch noch Platz für einige emotionale Momente gelassen hat. Dabei ist es in meinen Augen gelungen, das sämtliche Elemente in einer angemessenen Dosis vorhanden sind und so ein insgesmat wirklich erstklassiges Gesamtwerk bilden, das ganzzeitig gut und spannend zu unterhalten weiss.

Im Vordergrund der Geschichte steht natürlich die einst tiefe Freundschaft der vier jungen Männer, die allerdings im Verrat endet, wodurch sich das Leben eines jeden von ihnen grundlegend ändert. Man bekommt einen relativ guten und auch etwas tieferen Einblick in das Leben der vier, das sich nach dem gemeinsamen Überfall entwickelt hat. Woo-min muss nach seiner Haftentlassung feststellen, das einer seiner Freunde (Do-wan) den Drogen verfallen ist und er nicht dazu in der Lage ist, ihn aus diesem Sumpf herauszuziehen. So kommt es, das der Hass auf den ehemaligen Freund Cheol-jung immer größer wird, der ja durch seinen verrat mittlerweile zu einem mächtigen Gangsterboss aufgestiegen ist.

Es entwickelt sich ein erstklassiger Actionfilm, der aber längst nicht nur durch seine sehr gut in Szene gesetzten Kampfszenen zu überzeugen weiss, sondern auch eine tragische und teils dramatische Seite entwickelt, in der auch eine neuerliche Intrige im Mittelpunkt steht, die aber nicht von einem der vier ehemaligen Freunde ausgeht. Diese werden nichtsahnend manipuliert und gegeneinander aufgehetzt, bis es am Ende zum unausweichlichen Showdown kommt, der allerdings anders endet, als man es vielleicht erwartet hat.

Eine große Stärke des Films sind ganz eindeutig die ausdrucksstarken und sehr überzeugenden Darsteller, die hier durch die Bank einen tollen Job erledigen und dem Zuschauer vor allem die vorherrschenden Gefühle sehr gut näherbringen. Man kann sich so sehr gut in die gegebene Situation hineinversetzen und sich so auch viel intensiver in die Gesamtgeschichte eintauchen. Einen ganz besonderen Bezug entwickelt man mit der Zeit zu Woo-min, der hier ganz eindeutig der Sympathieträger ist und der diese Position auch glaubhaft und autenthisch präsentiert.

Schlussendlich hat man es bei "Fate"  mit einem meiner Meinung nach erstklassigen Film zu tun, der genau die richtige Mischung aus Action, Tragödie und Drama enthält, was bei asiatischen Filmen ja nicht unbedingt immer der Fall ist. Doch hier ist alles sehr ausgewogen, der asiatische Hang zur Melancholie ist hier nur ansatzweise zu erkennen und wirkt keineswegs übertrieben. Wieder einmal ein qualitativ hochwertiges Filmerlebnis aus Südkorea, das man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.


8,5/10

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