Ja, ich habe mich getraut. Ja, ich bin in einen Boll-Film gegangen. Und ja, ich habe abermals meine Zeit verschwendet.
Und das obwohl Til Schweiger fast sogar etwas "Keinohrhasen"-Charme mit in den Film bringt, da es nicht nur puffende Ballereien und Explosionen aus dem Chemie-Baukasten gibt, sondern tatsächlich auch einige wenige Momente auftauchen, in denen Boll den angeödeten Zuschauer für wenige Sekunden aus dessen chronischer Torpidität reißt. So existieren tatsächlich kleinere Schmunzler, die zwar weder humoristisch anspruchsvoll sind, noch eine dauerhaft gute Laune vermitteln können, auf dem jämmerlichen Niveau eines Uwe Boll aber dennoch eine mittelschwere Sensation darstellen. Denn ansonsten wird das lethargische Spiel der Darstellerriege gewohnt emotionslos aufgenommen. Wenigstens sind mit Emmanuelle Vaugier und Natalia Avelon zwei zweifellos wunderschöne Frauen dabei, die aber zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd mehr als schlichte Schauwerte aufbieten können.
Die Handlung - wenn man sie denn so nennen will - bietet wieder ärgerliche Dialoge, sinnentleerte Aktionen und jede Menge stümperhafte Abläufe. Schnitte setzt Boll nach wie vor viel zu früh und Kamerafahrten kann man als solche kaum bezeichnen. Ich kenne tatsächlich Amateurfilmaufnahmen, die eine fotographisch stilvollere Perspektive aufzeigen. Insgesamt erwartet den geneigten Filmliebhaber also wieder allerhand Tinnef und Dilenttantismus, welche man in seinem Lieblingsmedium so einfach nicht sehen möchte.
Auch wenn man weit und breit hört, es sei Bolls handwerklich bester Streifen und in Sachen Regiearbeit die vermeintlich reifste Leistung, dann möchte ich dem nicht einmal widersprechen. Aber dennoch reicht diese wenig erleuchtende Erkenntnis nicht annähernd dazu aus, um einen zumindest partiell unterhaltsamen Film auf die Beine stellen zu können. Durch einige extrem trashige Anleihen und den seichten Witz mancher Szenarien kann man ihm aber durchaus eine geringfügige Verbesserung bescheinigen.