Review

Eines sei gleich vorweg gesagt, wer sich den Film noch nicht angesehen hat, der sollte meine Rezension nicht lesen, denn er könnte Dinge erfahren, die ihm die Spannung nehmen.

Vor einigen Monaten habe ich gelesen, dass „Eagle Eye“ einer der Filme ist, die man sich einmal ansieht und dann nie wieder, weil man ja weiß wie der Film ausgeht. Der Meinung bin ich nicht, denn der Streifen bietet genug, was es wert ist mehrmals gesehen zu werden, auch wenn man schon weiß wie er ausgeht.

Jerry Shaw ist geschockt. Sein Zwillingsbruder, tätig für die Regierung, kam bei einem Unfall ums Leben. Noch gar nicht ganz bei Sinnen wird Jerry daheim mit der nächsten Sache konfrontiert. In seiner Wohnung stehen Massen von Kisten, in denen Waffen und anderes Kriegsgerät enthalten sind. Sein Handy klingelt und eine Frauenstimme fordert ihn auf umgehend das Haus zu verlassen, das FBI würde die Wohnung jeden Moment stürmen. Jerry ist verwirrt, da klirren auch schon die Scheiben, zerkracht die Wohnungstür und ist er umringt von bewaffneten Männern. Im Verhörzimmer des FBI bekommt Jerry nach kurzem Verhör die Erlaubnis ein Telefonat zu führen und das obwohl man ihm dies zuvor versagt hat. Wieder ist die Frauenstimme am Hörer und wieder sagt sie ihm er solle fliehen. Kurz darauf wird das Büro zerstört und der Weg in die Freiheit ist geebnet. Die seltsame Stimme am Telefon leitet den jungen Mann nun auf seiner Flucht vor den FBI Leuten auf seltsame Weise und ebnet mehr als einmal den Weg. Was steckt hinter dem Ganzen? Was geht hier nur vor?

Was genau vorgeht erfährt der Zuschauer im Verlauf des Filmes. Das Geschehen spitzt sich zu, die Rätsel werden gelöst und alles geht einher mit einiger Action. Dabei vernachlässig man aber nie die Geschichte und konstruiert einen intelligenten Cyberthriller, der mich zuweilen an Filme, wie „Next“ und „Deja Vu“ erinnerte und auch was von „Minority Report“ hat. Es ist ein Science Fiction Film, doch der Action und Thriller Anteil überwiegt etwas.

Getragen wird der Streifen von Newcomer Shia LaBeouf, der mir seit dem ersten „Transformers“ Film und „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ ungemein gefällt. Er hat großes Potential und das zeigt sich in „Eagle Eye“ besonders in emotionalen Szenen. Neben LaBeouf ist Michelle Monaghan (Mission: Impossible III) zu sehen. Sie passt gut als seine Partnerin, doch weit besser gefallen hat mir Billy Bob Thornton, der als intelligenter FBI Agent zu überzeigen versteht, der seinen Kollegen immer einen Schritt voraus ist und Jerry und Rachel damit immer dicht auf den Fersen. Weitere Gesichter, die mir aufgefallen sind, sind das von William Sadler („Stirb Langsam II“), der als Jerrys Vater in Erscheinung tritt und Michael Chiklis („Die fantastischen Vier“), als Verteidigungsminister Callister. Sie alle bereichern „Eagle Eye“ sehr.

In den letzten Jahren hat Regisseur D.J. Caruso eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er spannende Thriller zu inszenieren versteht. „The Salton Sea“ (mit Val Kilmer), „Taking Lives“ (mit Angelina Jolie, Kiefer Sutherland und Ethan Hawke) und zuletzt „Disturbia“ (mit Shia LaBouf und Carrie-Anne Moss) sind allesamt unterhaltsame Werke. Logisch, dass Caruso mit „Eagle Eye“ auch Erfolg haben würde, schließlich fehlt es genannten Filmen nicht an der Mystery Komponente, was deutlich auf ein Vermögen schließen lässt etwas spannend zu erzählen. So hält Caruso relativ lang geheim, wer sich tatsächlich hinter der Stimme am Telefon verbirgt und was im Einzelnen Tatsächlich abgeht. Der Zuschauer fiebert dadurch richtig mit.
Angenehm aufgelockert wird das Ganze mit passenden Actionszenen, die einen zudem mitzureißen verstehen und auch ansprechend in Szene gesetzt wurden, so dass es nicht an den nötigen optischen Finessen fehlt. Tödliche Schießereien sucht man vergeblich, doch das wäre auch fehl am Platz gewesen, schließlich liegt der Fokus an anderer Stelle.
Wie bei solch aktuellen Produktionen üblich, steht die Kamera selten bis gar nicht still, was für ein Produkt dieses Genres sicher passend ist, mir aber nicht wirklich zusagt. Ich sehe dennoch den Nutzen davon, es fördert die Rasanz. Für dies ist zudem der Schnitt verantwortlich, es gibt ebenso fixe Wechsel zu beobachten, Details gehen darüber jedoch nicht verloren. Man kann dem Geschehen trotz gebotener Hektik sehr gut folgen und unterlegt ist alles mit einem Packenden Score aus der Feder von Brian Tyler. Ich war überrascht, wie voluminös seine ansprechenden Melodien klingen. Der Mann hat ein gutes Gespür für mitreißende Klänge und fiel mir schon bei „War“ (mit Jet Li und Jason Statham) angenehm auf, sowie bei „John Rambo“.

Somit wäre alles gesagt. „Eagle Eye“ ist ein gelungener SF Thriller mit einer guten Besetzung, einem noch besseren Drehbuch und einer gekonnten Inszenierung. Regisseur D.J. Caruso ist ein mitreißender und spannender Thriller gelungen, dem es auch nicht an der nötigen Action fehlt. Dabei sind Effekte und die Sets beeindruckend.

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