Und mal wieder ein Blockbuster aus der Regisseurfeder von Herrn Spielberg. In einigen Beiträgen ist ja schon angeklungen, dass der Film, was den thematischen Inhalt betrifft, nicht unbedingt einen neuen Stoff verarbeitet. So ist mit Recht zu konstatieren, dass sich Eagle Eye mit Sicherheit einiges bei der Staatsfeind Nr. 1 und auch diversen Terminator Verfilmungen abgekupfert hat. Auch sind einige Kulissen, wie z.B. der Aria-Raum nicht unbedingt eine neue kreative Schöpfung, denn schon beiden X-Men Teilen haben wir einen Raum, der mit diversen Medieneinsätzen (hier natürlich die Fähigkeiten des Professors) die Menschen weltweit lokalisieren kann.
Allerdings muss auch die Frage gestellt werden, ob in unserer heutigen Zeit nicht auch solche Stoffe, gerade aufgrund ihrer aktuellen Brisanz (wir erinnern uns gerne an Hr. Schäuble mit seiner Überwachungsidee), Einzug in die mediale Kinowelt erlangen müssen. Daher denke ich, dass man getrost darüber hinwegsehen kann, dass die Thematik nicht neu ist, jedoch ist ihre Umsetzung wirklich gelungen. Es ist auch in diesem Bereich sicher eine Sensibiliserung des Zuschauers beabsichtigt, sich über den Hightechwahn unserer heutigen Zeit, kritische Gedanken zu machen.
In diversen Reviews klang auch an, dass der Film in sich wenig kohärente Logik bietet. Dem kann ich und möchte ich auch nicht zustimmen. Eagle Eye schafft es, den Zuschauer von der ersten Minute an gebannt in seine durchaus komplexe Story einzuführen. Nach einem kurzen Vorstellen der Protagonisten (LaBeouf /Monaghon) dreht der Plot schon mächtig auf. In einer rasanten Verfolgungsjagd, währenddessen sich die Wege der beiden Hauptdarsteller kreuzen, wird die Handlung rasant vorangetrieben. Dem Zuschauer bleibt dabei wenig Luft zum durchatmen. Ein berechtigter Kritikpunkt sind mit Sicherheit die doch sehr kurz geschnittenen und oftmals undeutlichen Unfallszenen. Hier hätte durchaus der ein oder andere Kamerawinkel geschickter gewählt werden können. Jedoch, um auf die innere Logik zurückzukommen, schafft es Eagle Eye seine eröffneten Handlungsstränge (Vater-Sohn-Konflikt, Geburtstag des kl. Sohnes usw.) zum Abschluss zu bringen und auch Antworten auf diese Fragen zu geben. Ebenso werden Beziehungen und Vernetzungen innerhalb der Charaktäre geschaffen und der Zuschauer kann die Logik und Zusammenhänge somit klar und deutlich erkennen sowie nachvollziehen.
Mit Sicherheit eine originelle Variante ist, dass der Sprengsatz bei der amerikanischen Nationalhymne dirket bei der Note des hohen F's explodieren soll. Ob hierin eine leichte Kritik am Patriotismus der amerikanischen Bevölkerung geübt werden soll, bleibt eine Frage, die ungeklärt im Raum stehen bleibt.
Neben der wirklich durchdachten Story, der aktuellen Thematik bietet Eagle Eye aber auch durchaus Action vom Feinsten. Es fliegen sämtliche Autos durch die Luft und es rummst und bummst gewaltig. Und für all diejenigen, die ein amerikanisches Happy-End lieben, bietet der Film dieses auch. Ob allerdings die verkappte Love-Story unbedingt hätte sein müssen, darüber ist sicherlich zu streiten.
Fazit: Eagle Eye bietet dem Zuschauer das, was er sich von diversen Trailern erhofft hat. Ihm gelingt es, den Handlungsplot geschickt aufzubauen und eine innere Spannung zu erzeugen, die in einem wirklich hoch daramtischen Showdown gipfelt. Natürlich profitiert Eagle Eye auch von der wieder einmal schauspielerischen Glanzleistung von LaBeouf. Was der Junge spielt, wird momentan wirklich zu "Gold". Aber auch Billy Bob Thornton spielt die Rolle des mürrischen FBIlers durchaus ordentlich. Alles in allem plädiere ich somit für eine 8,5/10.