Es geht immer weiter...21.04.2012
Lieber Leser dieser Review, die folgenden Zeilen mögen unüblich sein, aber manchmal geschehen einfach Dinge, da muß man den Rahmen der Gewohnheit sprengen. Das ist meine 1.132 Filmkritik, und noch nie habe ich zu einem Film eine so persönliche Bindung aufbauen können wie zu diesem hier. Wie kommt das? Meine Frau und ich haben uns den Film am späten Samstag abend im Heimkino angesehen, und nur wenige Stunden später fuhr ich sie ins Krankenhaus...und sie brachte um 06.58 Uhr unseren ersten gemeinsamen Nachwuchs auf die Welt, einen Sohn. Ich werde nie vergessen, wie wir nach dem Film einig waren, einen guten Streifen gesehen zu haben, aber den müsse man nicht ins Regal stellen, denn man werde ihn wohl nicht mehr ein zweites Mal ansehen. Nun, da irrte die Liebste, wie sich schon Stunden später herausstellen sollte. Jedesmal, wenn ich nun den Rücken der DVD im Regal sehe, werde ich an dieses Wochenende erinnert werden..noch persönlicher kann die Bindung an einen Film nicht sein.
Ich freue mich heute schon auf den Tag, an dem ich den Film mit meinem Bub gemeinsam ansehen kann, ist ja ein Sportlerfilm, ohne Szenen, die ein Kind nicht sehen soll...und dann werde ich ihm erzählen, wie das gewesen ist am Abend vor seiner Geburt.
Ich habe dieser Datenbank viele schöne Momente zu verdanken, da ich durch die zahllosen Reviews meiner Mitkritiker vor der Verschwendung von Lebenszeit gewarnt bzw. auf Filme aufmerksam gemacht wurde, die tatsächlich eine Bereicherung der Filmbibliothek in meinem Keller geworden sind. Auch habe ich hier in der einen oder anderen Filmkritik persönliches einfließen lassen, beispielsweise war Million Dollar Baby der erste Film, den ich mit meiner damaligen Freundin - jetzt Frau - im Kino gesehen habe. So schafft man sich selbst Zeitdokumente, die dank der Betreiber der ofdb immer wieder gerne gelesen werden können. Daher hier als Nutzer ein herzliches Dankeschön an die unermüdlichen Werker im Verborgenen!
Ach ja, der Film an sich...ist gelungen, durchaus. Wir sehen Tom Cruise im Cocktail - Modus grinsend durchs Leben ziehen, Frauen vernaschen, sein Leben als Sportagent genießen, bis er eines Tages gefeuert wird, weil er den ihm gesetzten Rahmen sprengt. Danach muß er mit nur einem Klienten von vorne beginnen, und dieser Klient, Cuba Gooding jr., ist das wahre Highlight des ein wenig zu langen Streifens, der sich voll auf Cruise konzentriert. Wir sehen einen Mann, der sich und sein Leben ändert, sich verliebt, Angst vor Verantwortung hat, nie so richtig zufrieden ist...und das alles natürlich mit Moral, natürlich mit Happy-End, aber nun, das paßt schon so...kann man gucken, ist die Zeit wert - 8/10.