Review

Wenn ein Kinderfilm beim einschlägigen Label Something Weird Video landet, sollte man einen Moment inne halten. Und wenn sich auch noch der ehemalige Exploitation-Filmer Barry Mahon am klassischen "Alice im Wunderland"-Stoff versucht, dann könnte es aus verschiedenerlei Hinsicht interessant werden.

Eines gleich vorneweg: Der Film selbst ist alles andere als ein Brüller. Mahon inszenierte so lieblos wie billig und kaum kindgerecht. Das ist aber nur die halbe Miete. Wie schon bei "Santa and the Ice Cream Bunny" packte der Regisseur auch hier allerhand seltsamen Surrealismus rein. Nicht nur, dass sich die ganze Geschichte im Halbdunkeln abspielt, auch erscheinen wieder eine Vielzahl an seltsamen wie grotesken Kreaturen während die schäbigen Pappkulissen aus irgendeinem Hinterhoftheater entliehen worden sein könnten.

Gerüchte besagen zudem, dass Mahon sogar Darstellerinnen aus seinen vorherigen Nacktfilmen besetzt habe, doch der Low Budget-Filmer stritt dies ab. Ein Engagement der damals berühmten Judy Garland zerschlug sich selbstredend wie von selbst.

Leider ist "The Wonderful Land of Oz" gerade mal halbwegs als Kuriosität des unterschlagenen Filmes tauglich. Rein vordergründig ist er sogar ziemlich harmlos, jedoch von einer unangenehmen Merkwürdigkeit gesegnet, so dass er in keinster Weise zu empfehlen ist.

(3/10)

Exkurs:

Noch einen Tacken kurioser ist Mahon´s letztes Werk "Santa´s Christmas Elf (Named Calvin)" von 1971, der hier bei der OFDB nicht mal gelistet wird. Der Filmmacher ging noch einmal in die Vollen und präsentierte ein Weihnachtsmärchen, das 75 Minuten lang nur aus düsteren, halbdunklen Standbildern besteht. Ein Foto nach dem anderen wie beim Daumenkino zum durchgeblättert. Darauf zu sehen sind neben echten Darstellern auch vielerei Puppen, die starke Tendenzen zur unschönen Karrikatur aufweisen. Alle Stimmen der Darsteller und Erzähler wurden als Voice Over hinzugefügt. Was Sinn und Zweck dieser Übung sein soll, wird nur Mahon selbst wissen. So ist "Santa´s Christmas Elf..." auf abseitige Weise zumindest die erste Viertelstunde sehenswert, aber nicht unterhaltsam genug, um als endgültiger Kult durchzugehen. Für die Kids ist dieser düstere, wie surreale und merkwürdige Erguss jedenfalls kaum geeignet. Kunst ist das alles beim besten Willen nicht.

(3/10)

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