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So, was war das jetzt? Ein außerirdischer Igel-Parasit auf der Suche nach menschlichen Wirten oder eine feindliche Zellmasse, die in Bäumen wächst und zwischendurch Action benötigt? Weiß man nicht, wird auch nicht erklärt, denn in erster Linie ist „Splinter“ ein Belagerungsfilm, der mit nur einem Schauplatz und drei Figuren auszukommen versucht.

Da hätte man gerne etwas mehr auf die Tube drücken können.



Zwei Paare: Seth und Polly auf missglückter Campingtour und Dennis und Lacey, ein kriminelles Paar auf der Flucht, welches die Erstgenannten als Geisel nimmt, es aber nur bis zu einer abgelegenen Tankstelle schafft. Denn hier mutiert bereits der halbtote Tankwart mit schwarzen Stacheln gespickt vor sich hin und lauert auf sein nächstes Opfer…



…also verschließt man alle Türen, versucht es zwischenzeitlich mit Flucht zum Auto und verharrt in den Lagerräumen, bis der Parasit erneut an die Scheibe hämmert.

Das klingt eintönig, ist es bisweilen auch.

Mit den Figuren will man nie so recht warm werden, da Seth als Biologiestudent zuviel Nerd und zu wenig Typ ist, Polly zwar tough erscheint aber zu wenig Screentime erhält und Dennis zu wenig Charisma mitbringt, um als Gangster zu überzeugen, zumal er gegen Ende auf moralischer Basis eine 180 Grad Drehung vollbringen soll, was in Sachen Glaubwürdigkeit zu wenig Hand und Fuß hat.



Da kommen die meisten Monstereffekte wesentlich besser, auch wenn die Kamera während einiger Bewegungsabläufe gnadenlos wackelt und dabei vielleicht sogar die einen oder anderen Mängel zu kaschieren versucht.

Schön fies, als sich einige Gliedmaßen verdrehen, ein Fuß zur Seite bricht und die Kreatur rücklings mit verdrehten Beinen krabbelt.

Auch eine Körperteilung und eine Sequenz mit Arm abtrennen sehen technisch in Ordnung aus, soweit die Kamera einen deutlicheren Blick zulässt.

Nur auf die Sache mit der Hand mit Eigenleben hätte man verzichten können, das hatten wir schon oft und meistens unterhaltsamer und mit mehr Augenzwinkern.



Überhaupt nimmt sich der Streifen viel zu ernst, denn obgleich er viele Klischees auspackt, lockert er zu keiner Zeit auf, bringt jedoch andererseits zu wenig Spannung mit, um auf dramaturgischer Ebene zu überzeugen. Er gibt sich schlicht routiniert, ohne zu überraschen.



Da ist man aufgrund der kurzen Laufzeit schon eher auf der sicheren Seite, winkt noch die ankommende Polizistin durch, runzelt die Stirn bei einer Theorie abhängig von der Körpertemperatur und sieht schon zehn Minuten vor Ende die komplette Tankstelle brennen, denn irgendwann muss die Sache ja brachiale Wege einschlagen.



Ob nun Schimmelpilz mit Stacheln oder Parasit im Morphing-Fieber,- ein paar Effekte sind gelungen, die Darsteller agieren im Gesamtbild okay und auf atmosphärischer Ebene ist auch nicht alles übel.

Dennoch lädt die Prämisse, gerade aufgrund der Figurenkonstellation zu mehr Brisanz und Spannung ein, als letztlich dabei herum kommt.

Eine Verlagerung auf mehrere Schauplätze oder einen umfangreicheren hätte womöglich schon Wunder bewirkt, so dümpelt die Sache ein wenig eindimensional vor sich hin und ein zweites Mal wird man „Splinter“ wohl eher nicht sehen wollen.

5 von 10

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