Review

Nichts neues auf dem Horrorsektor...25.09.2009

So langsam komme ich mir vor wie die personifizierte Personalunion von Waldorf und Statler, den beiden Grummelgreisen aus der Muppet-Show. Immer habe ich an einem Film etwas herumzumeckern, nie kann ich einfach mal so ein fröhliches "Gut gemacht" an die Filmschaffenden richten, nein, es muß eher grantig zugehen, so in Richtung "ich habe es ja gleich gewußt, daß der Film nix ist..." Spaß macht das nur bedingt, aber man muß der Realität ins Auge sehen - den guten Film, das wirklich Freude bereitende Machwerk, findet man zur Zeit einfach nur äußerst selten. Nun führe ich mir wirklich viele Filme zu Gemüte, da sollte es doch wesentlich leichter fallen, mal wieder einen Treffer zu erzielen - aber dem ist nicht so. Ist mein Geschmack so befremdlich? Hänge ich an den Actionfilmen der Neunziger und finde sonst nichts mehr gut? Ein bißchen mag das stimmen, daher auch in dieser Kritik mehr Waldorfstatler statt Applaus...

Die Story ist mal wieder eine Variante von altbekannten Themen, wie wir sie nicht erst seit dem Ding aus einer anderen Welt kennen. Hier nun haben wir es mit sechs Menschen zu tun, von denen einer bereits im Intro, ein anderer nach einem Kurzauftritt ums Leben kommt. Ökonomisch, das...die Regie hatte kein Geld, also muß man bei den Gagen sparen. Und ganz ehrlich, mit nur vier Darstellern dreht es sich doch auch einfach leichter, da ist nix mit Diva oder ähnlichem. Die vier Restnasen sind durch einen dummen Zufall aneinandergeraten, es erübrigt sich hier aber, näher auf das Einzelschicksal einzugehen, da wir es nicht mit auch nur einem Hauch von Esprit zu tun haben. Vier Mann also, gestrandet an einer einsamen Tankstelle und bedroht von einem nie näher zu Gesicht geführtem Wesen, welches sich mittels einer Art Igelstachel vermehrt. Woher das Viech kommt - wir wissen es nicht. Und auch das Aussehen kann man angesichts der furchtbar hektischen Schnitttechnik auch kaum erahnen, ist irgendwas verdreht-schleimiges, könnte aber auch etwas stachelig-felliges sein.

Nachdem der Film nur knappe Achtzig Minuten dauert, ist zum Glück nicht viel Ballast an Bord. Wir sehen die vier...dann drei...dann zwei im Kampf gegen den Feind, erleben dumme Dialoge, eine Amputation und das eiskalte Händchen reloaded. Die Darsteller sind ganz in Ordnung, die Story nicht schlecht, relativ sauber durchinszeniert, ohne zu viel lästigen Schnickschnack, leider aber auch ohne echte Momente des Horors samt damit einhergehender Spannung. Die modische Kameraführung verdirbt auch mal wieder den Brei, sehr schade, denn Computereffekte sind eher wenige zu sehen, es dominiert die Handarbeit. Diese aber kann nur der schätzen, der sie auch zu Gesicht bekommt - und das ist hier leider nicht der Fall. Schade auch, daß weder genügend Information noch Innovation zu finden sind - es ist halt wieder einer dieser kleinbudgetierten Horrorfilmchen, mit denen man alle Jahre wieder rund um das Filmfest herum geschunden wird. Mag ich so nicht mehr sehen, trotz der Tatsache, daß der Film nicht schlecht geraten ist...halt wie so oft nur guter Durchschnitt - 6/10.

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