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Zum Leben braucht es Fleisch und Blut - viel Blut. Jetzt ist es dort angekommen, wo auch die Menschen sind. Der alptraumhafte Überlebenskampf gegen eine unfassbare Kreatur beginnt! Nicht nur, dass sie aus ihren Opfern eine stachelige Masse aus aufgerissenem Fleisch und zerfetzten Eingeweiden macht, sie unterwirft die Toten wie ferngesteuerte Zombies ihrem Willen. Selbst abgetrennte Körperteile legen eine schaurige Beweglichkeit und Mordlust an den Tag. Die Ausgeburt der Hölle scheint unverletzlich und unbesiegbar zu sein.


Parasiten-Horror als Thematik für einen Film ist ja bekanntlich nicht gerade neu, doch was Regisseur Toby Wilkins hier mit seinem Langfilmdebut hingelegt hat, kann man als durchaus originell bewerten. Der hier auftretende und sehr stachelige Parasit ist richtig fies und an Boshaftigkeit nur schwerlich zu überbiten. Ein einziger kleiner Stich genügt, um sich mit der Zeit im Wirtskörper eines Menschen zu entfalten und über diesen Herr zu werden.

Meiner Meinung nach ist "Splinter" vollkommen zu recht auf diversen Film-Festivals ausgezeichnet worden, denn der Film versteht es durchgehend bestens und extrem spannend zu unterhalten. Da dieses Werk eine 16er Freigabe erhalten hat, war ich doch sichtlich überrascht, das doch einige ziemlich harte Szenen vorhanden sind und das es hier wirklich teilweise sehr blutig zur Sache geht. Es gibt wohl nicht viele Filme mit dieser Freigabe, die "Splinter" in dieser Beziehung das Wasser reichen können.

Doch die Härte ist gar nicht einmal das Wichtigste, vielmehr überzeugt der Film durch sehr viel Spannung und eine ausgezeichnete, sehr bedrohliche Grundstimmung, die sich durch die Tatsache, das sich fast die ganze Szenerie in einer kleinen, abgelegenen Tankstelle abspielt zusätzlich verdichtet. Es entfaltet sich ein klaustrophobisch anmutendes Gefühl, denn die Protagonisten scheinen dem Parasiten auf diesem kleinen und engen Raum scheinbar hilflos ausgeliefert zu sein und auch sämtliche Versuche zu entkommen scheinen aussichtslos zu sein.

Eine weitere große Stärke sind hier die geschickt eingefügten Überraschungs-und Schockmomente, die dafür sorgen, das man als Betrachter doch so manches Mal ganz heftig zusammenzuckt und das kann während des Films auch öfter passieren. Es handelt sich hier also um eine wirklich gelungene Produktion, die genau die richtige Mischung enthält, um den Horror-Fan ganzzeitig bestens und sehr kurzweilig zu unterhalten.

Besonders bemerkenswert finde ich noch die Tatsache, das hier eigentlich eher unbekannte Darsteller am Werk waren, die aber durch die Bank sehr überzeugende Leistungen dargebracht haben, was ja in vielen anderen Filmen des Horror-Genres nicht immer unbedingt der Fall ist. "Splinter" ist auf jeden Fall ein frischer und sehr origineller Horrorfilm, den sich kein Fan entgehen lassen sollte. Und Toby Wilkins ist vielleicht auch ein Name, den man sich für die Zukunft merken sollte.


8/10

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