Splinter
(Ascot Elite)
Wer zum Teufel ist Toby Wilkins?? Mit seinem Langfilmdebüt Splinter gelingt ihm das, was viele andere Regisseure gerne hätten, nämlich einen kleinen und gemeinen Horrorfilm, der direkt auf den renommierten Festivals (z.B. Scream Fest und Sitges Festival) ausgezeichnet wurde, und ihm so die Möglichkeit bot, direkt im Anschluss die Fortsetzung The Grudge 3 zu drehen. Bisher fiel er höchsten als Visual Effects – Verantwortlicher auf (unter anderem in Bulletproof Monk, D-Tox oder Rush Hour 2), hier nun gelingt ihm ein vielleicht nicht besonders innovativer aber dafür solider Schocker.
Die Geschichte handelt von dem Pärchen Seth und Polly (Paulo Constanzo aus Road Trip oder Dr. Doolittle 3 und Jill Wagner, bekannt vor allem bekannt aus der Serie Blade oder Punk´d), welches einen Trip ins Grüne machen möchte, auf dem Weg jedoch auf die Kriminellen Polly und Lacey stoßen, die das Pärchen direkt entführen. Die Fahrt endet mit einem platten Reifen, als man etwas Stacheliges überfahren hat, welches trotz des Unfalls nicht sterben möchte. Man hält nach einem erfolgreichen Reifenwechsel an der nächsten Kleintankstelle, um sofort dem absoluten Grauen zu begegnen. Der dort liegende Tote beginnt sich zu rühren, und fällt, sich trotz offensichtlich mehrfach gebrochener Gliedmaßen fortbewegend, die Gruppe an. Ihm fällt die labile Lacey zum Opfer, die auch sofort infiziert zu sein scheint, und nun ebenfalls aggressiv gegen die in der Tankstelle verbarrikadierte Gruppe vorgeht. Anscheinend verbreitet sich eine Art Seuche über sonderbare Stacheln, die den Opfern aus dem Körper wachsen, wobei sich alle Gliedmaßen unnatürlich solange verrenken, bis sie brechen. Die nun untoten Wirtskörper suchen sich sofort neue Opfer, da das parasitäre Wesen Blut zum überleben braucht.
Nun gut, besonders neu und einfallsreich ist die Geschichte nicht, aber packend und reich an Schockmomenten inszeniert wurde sie (gerade die FX sind trotz des geringen Budgets sehr überzeugend!), so dass Splinter mit seiner doch recht kurzen Laufzeit von knapp 80 Minuten von der ersten bis zur letzten Minute zu fesseln weiß! Gerade der Verzicht auf humorvolle Einlagen und die guten Darsteller, denen man glaubwürdige und realistische Dialoge beschert hat wissen zu begeistern.
Die DVD aus dem Hause Ascot Elite weiß mit einer ansprechenden Aufmachung und gutem Bonusmaterial (kurze und informative Features, Trailer und Programmschau) zu überzeugen.
Splinter erfindet das Genre nicht neu, ist aber ein würdiger Vertreter im Bereich der neuen Horrorfilme, die mit böser Geschichte, guten Darstellern und toller Optik das Genreherz höher schlagen lassen.
CFS