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Das Großstadt-Pärchen Seth und Polly wird beim Versuch, ein beschauliches Camping-Wochenende in der Pampa zu verbringen, von zwei Gaunern gekidnappt. Die Geiselnahme nimmt allerdings schon bald ein jähes Ende als die Vier auf der Strasse ein seltsames Tier anfahren. Der Wagen ist im Eimer, weswegen alle eine Tankstelle aufsuchen. Dort angekommen eröffnet sich ihnen das Grauen: Sie werden von einem mit Stacheln übersäten Wesen attackiert, das wohl einmal der Tankwart gewesen war. Die Überlebenden verschanzen sich in der Tanke und müssen sich fortan vor einer Art Killerparasit in Acht nehmen, der seine Wirte in stachelige Killermaschinen verwandelt. Vorsicht ist geboten: Wer sich auch nur den kleinsten Stachel zuzieht, ist bereits infiziert…

Filme über parasitären Befall oder außerirdische Besessenheit gibt es wie Sand am Meer, siehe „Isolation“, „Slither“, „The Faculty“, „The Curse“, jüngst „Alien Raiders“ oder Carpenters „Das Ding aus einer anderen Welt“. Besonders von Letzterem scheint sich „Splinter“ eine gehörige Scheibe abgeschnitten zu haben, zumindest lassen die FX Erinnerungen an den Sci-Fi-Klassiker im ewigen Eis wach werden. Oder wenigstens das, was man von den FX zu Gesicht bekommt, denn auch hier erleidet der Kameramann wie schon so oft, prompt wenn es ans Eingemachte geht, Schüttelfrost oder Entzugserscheinungen, so dass alles wackelt und schüttelt und man als Zuschauer kaum was erkennt. Was im Grunde sehr schade ist, vermittelt das, was man erkennt, doch den Eindruck von hohem tricktechnischem Niveau zu sein.

Die genaue Beschaffenheit des Parasiten bleibt, sehr ähnlich wie die bei dem Alien in Carpenters „Das Ding“, relativ im Schatten. Was man sieht sind die spitzigen Stacheln, die den Befallenen aus allen möglichen Körperöffnungen ragen. Außerdem ist nichts da, wo es sein soll, die Leiber wirken aufgebrochen, überall abnorme Beweglichkeit, blutige Fleischfetzen und abgetrennte Gliedmaßen laufen alleine weiter – auch das sehr nahe am Carpenter Klassiker mit dem form- und körperlosen Alien.
Ist man mal infiziert, läuft alles so ähnlich ab wie in dem vor kurzem erschienenen „Ruinen“ mit den aztekischen Killerpflanzen und es wächst einem so schwarzes Zeug unter der Haut.

Unterm Strich muss festgestellt werden, dass „Splinter“ (zu Deutsch: „(Holz-)Splitter“) sein Potential leider komplett verschenkt. Die Schauspieler wären annehmbar gewesen, die Optik einigermaßen edel. Vor allem aber die Grundidee hätte sowohl für weitaus mehr FX, als auch für einen intelligenteren, stärker fesselnden Storyverlauf hergehalten – echt schade drum.
Zu wenig Knete für ordentliche FX? – Wahrscheinlich, vor allem aber wohl mangelndes inszenatorisches Talent seitens des Machers Toby Wilkins (demnächst auch „The Grudge 3“).


Idee: (+)(+)(+)(+)(-)
Umsetzung: (+)(+)(-)(-)(-)


Fazit:
Nett, wäre aber eindeutig mehr drin gewesen. Auch ohne die Riesenratte von den „Turtles“.

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