Großbritannien in der nahe Zukunft: Alle Schwarzen leben im sogenannten "Terrordome", einem unwirtlichen Riesenghetto, zusammen. Dort brodelt ein mehr wie nur unterschwelliger Rassenkonflikt vor sich hin...
Wenn 1995 damals die nahe Zukunft voraussah, was ist dann 2021 aus der damaligen Sicht von heute? Von allen sozial-kritschen Zukunftsvisionen ist "Welcome II the Terrordome" definitiv eine der Schwächeren. Der Film ist gänzlich unbekannt und hat auch keine Auszeichnungen erhalten. Außer einer recht gelungenen Photographie sowie einer tatsächlich beklemmenden Atmosphäre hat er nicht viel zu bieten.
Eher könnte man "Welcome..." als "G´schichten aus dem Ghetto" bezeichnen. Dabei ist die Story genauso aussichtlos und voller inhaltlicher Leerläufe wie wohl das Leben in solch einem Bezirk. Dort überfällt die Polizei ein illegales Rap-Konzert, eine Weiße ist schwanger von einem Schwarzen und am Ende brennt schon mal ein Auto in einem Bonzenviertel. Leider ist der Film zu 70 Prozent kaum mitreißend, sondern irgendwie seltsam steril und nur wenig Interesse erregend. Die Protagonisten agieren alle wie hinter eine Glaswand. Ganz Schlaue wollen allerdings diverse Parallelen zu den griechischen Dramen aus der Antike erkannt haben.
Echte Meisterwerke wie "City of God" sind "Welcome... " jedoch um Lichtjahre voraus - schon alleine, weil hier der Unterhaltungswert stimmt. Hingegen war auch in den 90ern längst nicht alles cool, nur weil es in eleganter Videoclip-Optik gedreht wurde oder die Schwarzen große Knarren trugen. Selbst die sozialkritischen Aspekte gehen weitestgehend unter. Der Titel stammt übrigens vom gleichnamigen Song der US-Rap-Legenden Public Enemy und wurde 1990 auf deren Album "Fear of a Black Planet" veröffentlicht.