Review

Wenn es eine Top 10 der unbeliebtesten Horror-Reihen geben würde, dann wäre "Kinder des Zorns" garantiert mit auf dieser Liste. Von Cineasten sowieso schon von Anfang an verpönt, fristet die Reihe auch unter Horrorfreaks kaum irgendwelcher Beliebtheit. Hauptgrund dafür dürfte wohl vor allem die Tatsache sein, dass die Reihe ab Teil 2 völlig eigene Wege geht und mit der Kurzgeschichte von Stephen King so gut wie gar nichts mehr zu tun hat und sicherlich auch keinerlei Innovationen besitzt. Solide Gruselkost gab es mit Teil 1-3 aber dennoch zu sehen und auch Teil 4-6 sind nicht unbedingt soooo schlecht wie ihr Ruf, wenn auch nicht für mehr als kleine, schnell verdaute Horrorhappen zu gebrauchen. Ähnlich geht es nun auch Teil 7 der Reihe, der außerhalb von USA und GB noch nirgends erschienen ist und es wohl auch nicht mehr wird. Denn Teil 7 begeht im Grunde alle Fehler die auch schon die Vorgänger gemacht haben, hat aber auch wieder einige Details zu bieten, die man als leicht begeisterungsfähiger Horrorkonsument durchaus leiden kann.

Dazu gehört aber definitiv nicht die Story, die mal wieder billiger und innovationsloser kaum sein könnte. Dieses mal geht es um eine junge Frau, die ihre verschollene Großmutter sucht und die Suche dort beginnt, wo die Oma zuletzt gewohnt hat: in einem abgewrackten Mietshaus. Doch dieses Mietshaus wird von einigen mörderisch bösen Bälgern belagert, die bald gründlich in dem Haus aufräumen werden, um "ihn der immer im Hintergrund steht" oder "ihn der hinter den Reihen wandelt" oder was auch immer, einen Gefallen zu tun, bis hin zur Selbstopferung. Recht konfus ist die Geschichte ausgefallen und bringt hier mehr eine Mischung aus der Corn-Reihe und den allzu bekannten Haunted House-Filmchen. Logik, Anspruch, Sinn und Verstand sind natürlich ebenso Fehlanzeige, wie tiefgängige Figuren. Kurzum eine typische Story, wie man sie aus B-Horrorfilmen zu Hauf kennt. Und somit kommt es mal wieder voll und ganz auf Atmosphäre und Spannung an, um diesen Corn-Film zu retten.

Und hier drin kann auch dieser Part wieder einiges an Boden gut machen. Denn ähnlich wie der Vorgänger, so arbeitet "Revelation" vor allem mit einigen optischen Schmankerln, um das dröge Treiben auf ein einigermaßen unterhaltsames Level zu hieven. Die dunklen Straßen, sowie das abgewrackte Haus sehen wirklich herrlich gruselig aus und bürgen gekonnt für eine annehmbare Atmosphäre. Ebenso wie die wirklich gelungene Arbeit aus der Sound-Abteilung, die Kinderlachen hier wirklich mal zu einer grausigen Sound-Attacke machen, vor allem immer dann, wenn sie aus den unmöglichsten Winkeln des Heimkinos zu hören sind. Abgerundet wird das Ganze dann noch von einem recht zufriedenstellenden Scoretrack. Wirkliche Spannung kann dadurch zwar keine aufkommen, dafür ist der ganze Schwund doch zu vorhersehbar, aber für ein solides Gruselgefühl reicht es allemal.

In Sachen Goreeffekte hat dieser Corn-Film allerdings nicht mehr allzu viel zu bieten. Während die Vorgänger ja doch teilweise recht blutig waren (man denke da vor allem an Teil 2, 3 und 4), so ist "Revelation" doch recht blutarm ausgefallen und hat vor allem auch einige gar merkwürdige Todesarten zu bieten, die zwar auf der einen Seite ungewöhnlich wirken, auf der anderen Seite aber auch irgendwie lächerlich. Wenn eines der Kinder Z. Bsp. einer jungen Frau Maiskörner in die Badewanne schmeißst und die Frau dann kurz darauf von einer riesigen Maispflanze verschlungen wird, dann hat man doch eher kurzzeitig das Gefühl in einem handfesten Trashfilm zu sitzen, als in einem atmosphärischen (Möchtegern-)Schocker. Aber nun gut.

Was die Darsteller angeht so wird übliche Horrorkost geboten, vielleicht mal abgesehen von Michael Ironside, der in seiner Rolle des warnenden Priesters aber völlig verschenkt wurde. Die Kiddies können alle schön finster gucken, was sie zumindest teilweise wie teuflische Arschlochkinder wirken lässt, denen man lieber ganz schnell mal den Hintern versohlen sollte, allerdings mit der Gefahr danach von ihnen zur Strecke gebracht zu werden. Hauptdarstellerin Claudette Mink bleibt dafür aber durchgehend blass.

Fazit: Auch der 7. Teil der unbeliebten "Kinder des Zorns"-Reihe bietet wieder grundsolide Horrorunterhaltung der minimalen Art, welche in Sachen Story zwar völlig für den Allerwertesten ist und mit der Geschichte des King auch wirklich Null Komma nichts mehr zu tun hat, aber aufgrund der annehmbaren Inszenierung dennoch kurzeitig für Gruselstimmung sorgen kann. Einige optische Schmankerl, sowie die recht gelungene Soundumgebung können jedenfalls für Atmosphäre sorgen, auch wenn die wenigen, recht lasch ausgefallenen Gore-Effekte nicht wirklich zu gebrauchen sind. Und Michael Ironside wollte sich anscheinend unbedingt ein kleines Taschengeld hinzu verdienen wollen, ansonsten hätte er sich sicher nicht für so eine dürftige Rolle verpflichten lassen. Somit annehmbare Kost für alle, die die "Corn"-Reihe noch nicht verdammt haben, ansonsten aber für niemanden zu gebrauchen ist!

Wertung: 5/10 Punkte

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