Das Zusammenschustern von Filmgenres ist doch was grandioses. Man muss sich als Drehbuchautor nicht mehr stringent an den Stereotypen und Vorgaben festkrallen, die mit der Art Film zusammenhängen, welcher gedreht werden soll.
Das sollte eigentlich eine Bereicherung sein, speziell für den Horrorfilm, welcher oftmals zwischen Slasher,Vampir,Werwolf, Zombie und Co. rumdümpelt.
James Isaac, auch verantwortlich für JASON X, hat sich das wohl auch so gedacht und sich ausgiebig mit den Horrorfilmsubgenres: Backwood- mit einer Prise Sicko- und Tierhorror auseinandergesetzt. Dazu reicht er eine gehörige Portion infantilen Humors und „krönt“ sein Werk zu guter Letzt noch mit ein paar blanken Brüsten.
PIG HUNT
Eine Gruppe von Großstadtnerds mit Wildschweinjagdgelüsten begibt sich in die Wildnis, um ein paar Keilern das Lebenslicht auszupusten. Die Truppe trifft nicht nur auf borstige und grunzende Schweine, sondern auch auf durchgeknallte Hinterwäldler mit Kriegserfahrung und einem Marijuhana-Hippie samt Harem (genau, hier kommen die quotenstiftenden Titten ins Spiel), der sich ein überdimensioniertes Wildferkel hält, um seine Dopeplantage im Wald zu bewachen...
Die Story mutet ja einem schon viel zu, wenn man nicht unbedingt den Hang zu verwirrt-trashigen Filmplots hat. Die Umsetzung dieser Horrormélange ist jedoch unter aller Sau, denn hier wird nichts an Stereotypen und Klischees seitens Isaac ausgelassen. Das schon fast obligate Brüste-gewackel ist da wohl noch am ehesten zu verzeihen. Kommen wir zur Truppe unserer Großstadtcowboys: Allesamt sind blass und spielen nicht nur völlig daneben, sondern langweilen den Zuschauer mit hohlen Dialogen. Da reißt auch die Quotenfrau nichts raus, die sich als begabter im Umgang mit Schusswaffen erweist, als ihre Jagdkollegen.
Das dann noch die TCM-like Backwoodbande auf den Plan tritt, um die Wildnisatmo zu unterstützen und das „Bedrohliche“ zu etablieren, ist logisch.
Und dann fragt man sich was eigentlich der Hippie und seine Haschtanten in PIG HUNT verloren haben? Hat Isaac gemerkt, dass seine Truppe Wildschweinjäger und Backwoodtröten, dem Film zur Dynamisierung nicht reichen?
Auf den Mutantenkeiler wartet man optisch bis zum Showdown und dann erweist er sich als nicht trashig genug. Gerade hier hätte Isaac das Ruder rumreißen und den Film in die Persiflageposition lancieren können.
Actiontechnisch sind keine faux-pas festzustellen. Solide inszenierte Passagen sind vorhanden, aber leider rar gesät.
Zumindest die Bezeichnung „Uncut“ auf dem Cover lässt auf Blut und Splatter hoffen, doch leider enttäusch auch PIG HUNT hier!
Fazit:
Nett gemeint, aber leider völlig daneben. Eine gehörige Portion Selbstironie, bessere Darsteller, mehr Splatter und mehr Schweinereien (in Hinsicht auf mehr Mutantenwildwutz), hätten dem Film nicht geschadet. Mein Tipp: BLACK SHEEP
2 von 10 Punkten