Review

Der Dolph im Balkan...30.03.2011

Die Filmproduktionsfirma Nu Image ist nicht gerade für innovatives Material bekannt. Man findet immer wieder aus allen möglichen älteren Filmen zusammengeklautes Material, sowohl im Drehbuch- als auch im Bildbereich. Da fahren schon mal andere Autos bei einer Verfolgungsjagd durchs Bild, da sieht die eine Explosion einer anderen ziemlich ähnlich...und meistens trübt derartige Doppelverwendung von Filmrohstoff das Vergnügen erheblich. Hier aber ist man bereit, über all das hinwegzusehen, denn der brachiale Einsatz von Dolph Lundgren, immer noch fit, erfreut den Zuseher mit allem, was das Actionfilmfanherz begehrt. Blut! Rache! Eine Begleitfrau! Stripper!innen Faustkämpfe! Explosionen! Dumme Story...

..und die hat es wirklich in sich, ähnelt auch in Grundzügen und Ausführung der von Lungrens The Mechanik. Beide Male ist der Dolph mit einer Dame im Gepäck auf der Flucht durch den Balkan. Im aktuellen Fall sitzt er als Ex-Special-Forces-Mann Mike Riggins im Balkan wegen Waffenschmuggel im Gefängnis. Da ist es nicht schön, das wissen wir schon aus zahlreichen Vertretern des Genres wie beispielsweise In Hell. Und weil das so ist, kommt das Angebot eines CIA-Mannes gerade recht. Mike soll die Amerikanerin Ana aus den Händen eines Militäranführers befreien. Gelingt dies, gibt es nicht nur die Freiheit, sondern auch noch Bares. Mike tut also, was man als Mann tun muß, doch er wird übers Ohr gehauen, denn Ana ist gar nicht gekidnappt worden, sondern vielmehr freiwillig vor Ort, um Kriegsgreuel zu dokumentieren. Da sie aber auch noch einen Konzern geerbt hat, vom Erbe indes nicht weiß, sind andere Parteien an ihr interessiert. Und schließlich heißt es: alle gegen Mike - doch wer sich mit dem Dolph anlegt, kommt dabei um.

Wenn man nach einem harten und langen Arbeitstag mal wieder richtig anspruchslose Unterhaltung sehen möchte, dann ist man hier gut aufgehoben. Denn bevor man zum Nachdenken über den sinnfreien und an sich reichlich dämlichen Plot kommt, knallt es wieder irgendwo. Und so geht es den ganzen Film über, der an die Frühwerke von Isaac Florentine erinnert. Die Kamera ist ruhig, ab und an gibt es Zeitlupen, und man kann sich darauf verlassen, daß im Weg stehende Stühle umgefahren werden. Immer. Dazu gesellen sich handgemachte Explosionen wie in den guten, alten Zeiten, der Härtegrad ist recht ordentlich, und weil das so ist, siehtt man dem Film seine Stumpfheit gerne nach, zumal der Dolph eine gute Figur macht - alle anderen dagegen eher weniger. Hier aber geht es nicht um Schauspielkunst, sondern um Action, und davon gibt es satt...anders als beispielsweise bei Snipes' letztem Einsatz im Game of Death. Mich hat dieser Film hier erfreut, und ich möchte ihn gerne weiterempfehlen, auch wenn sich der pausenlose Krawall irgendwann abnutzt - 7/10.

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