Auch wenn Dolph Lundgren ("Punisher", "Silent Trigger") heute mehr oder weniger der einzige B-Actionstar der 80er und 90er-Jahre ist, der in gesunden Abständen noch anständige Klopper präsentiert (idealerweise dann in Eigenregie), so gibt es zwischendurch leider regelmäßig auch eher durchschnittliche Actionkost des Schwedenhühnen zu vermelden.
Ähnlich wie kürzlich "Missionary Man" präsentiert sich auch Danny Lerners (kostengünstige) Ostblock-Produktion "Direct Contact" im Hinblick auf den anstehenden "Command Performance" als eine jener schnell vergessenen "Überbrückungs"-Filme.
"Direct Contact" ist zweifellos kein schlechter Actionfilm, ja im Vergleich ähnlich gelagerter, neuerer Ostblock-Actioner sogar vielleicht noch einer der besseren Vertreter dieser Zunft. Zumindest in technischer Hinsicht wird hier nämlich ganz ansprechende Kost serviert. Völlig auf Stock-Footage (u.a. "Operation: Delta Force") konnte Regisseur Lerner zwar dann auch nicht verzichten, die betreffenden Momente sind jedoch zumeist sehr gut in den Film integriert und fallen genreunkundigen Zuschauern wohl auch kaum auf.
Das eigene Actionrepertoire umfasst dann schließlich mitunter brachial inszenierte Shoot-Outs und Hinrichtungen, denen es an Kunstblut und Zeitlupen beileibe nicht mangelt (jaja, der wilde Osten!); einige Autoverfolgungsjagden hart an der Grenze des Glaubwürdigen, etwas Kloppe und last but not least eine ganze Reihe für die Verhältnisse sehr gut aussehender Explosionen runden das Programm ab.
Absolut in Ordnung gehen dann auch die Darstellerleistungen: Kampfmaschine Dolph Lundgren macht das, was er am Besten kann, Gina May darf ein wenig nackte Haut zeigen und Michael Paré gehört beinahe schon zum Inventar eines soliden, aber unauffälligen B-Actionfilms.
Leider langweilt dagegen die ausgelutschte Story um vermeintliches Entführungsopfer, obligatorischen Verrat und korrupte Militärs doch merklich. Mehr als einen losen, wenig auf Logik bedachten Rahmen für die fetzigen Actionszenen gibt sie kaum her und von fesselnder Spannung oder Rasanz kann demzufolge keine Rede sein. Eher hat man hier den Eindruck, dass sich trotz aller plakativen Abwechslung nur Schauplatz an Schauplatz reiht, Dolph dort jeweils alles kurz und klein schlägt und irgendwann dann alles mit dem (sehr gorigen) Kill des Oberbösewichts endet.
Die Mängel am zerfahrenen Skript sind leider nicht zu übersehen und Danny Lerner ist ganz klar ebenso nicht die Idealbesetzung für diesen Job gewesen. Hätte Dolph sich doch selbst auf den Regiestuhl gesetzt!
Fazit: Für Komplettisten sicher ok, leider aber viel Potenzial durch Schludrigkeiten verschenkt.