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Brandon (Matt O´Leary) wird vom Schuldirektor auf unbefristete Zeit vom Unterricht befreit, da er seinem indischen Klassenkameraden ein Snuff-Video auf das Handy geschickt hat, in dem man sieht wie Taliban eine Geisel hinrichten. Daraufhin verplempert er den Tag mit seinen Freunden Bo (Sam Murphy), Eric (Jonathan Halyalkar) und Kyle (Ross Britz), die neben rumhängen, Gras rauchen und Bier trinken auch noch gerne über Politik diskutieren: Der Angriff auf das World Trade Center schürrte den Hass auf Ausländer  in allen von ihnen und so schwadronieren sie mit gefährlichem Halbwissen über illegale Einwanderer, Moslems und Terroristen. Angestachelt von dem Gespräch fasst Brandon den Entschluss, es seinem indischen Mitschüler heimzuzahlen. Den eher harmlos gemeinten Streich, den die vier Freunde machen, löst Kettenreaktionen aus und somit nimmt das Unglück seinen Lauf...

Wer auf einen blutgeilen Reißer bei "Sons of Terror" hofft, den muss ich leider enttäuschen. Dieser Film, der im originalen "Anytown" heißt (was so viel bedeutet, wie dass die Taten im Film überall auf der Welt passieren können), ist eher eine anspruchsvolle Charakterstudie über vier Teenager mit vielen Vorurteilen gegenüber Ausländer. Gepaart mit Drogen und/oder Alkohol ist dies unter Umständen eine gefährliche Mischung, die mal in einer harmlosen Schlägerei enden kann - oder eben wie hier: In einer Katastrophe.

Doch so anspruchsvoll wie Regisseur Dave Rodriguez sein Werk im Licht stehen lassen will, ist es keineswegs. Das dies eine Low-Budget-Produktion ist, sieht man an allen Ecken und Kanten. Weder die jungen Schauspieler, noch das Drehbuch wissen zu überzeugen. Das Bild sieht dementsprechend trübe, billig und nach TV-Verfilmung aus.
Die Charaktere sind schwach gezeichnet, die Dialoge nicht niveauvoll und um dies zu unterstreichen, legt man noch eine  Popp-Szene auf´s Parkett, die total fehl am Platz wirkt.

"Sons of Terror" verschwendet  für ein Drama bzw. eine Charakterstudie viel zu viel Zeit mit total unnötigen Szenen, die in solch einen Film einfach nicht reinpassen und somit darf man den Teenagern erstmal stundenlang dabei zusehen, wie sie sich mit Rauschmitteln aus dem Leben beamen, bis im Schlussdrittel endlich auf das eigentliche Thema eingegangen wird. Leider  geschieht dies im Domino-Umfall-Stil und auf Teufel komm raus jagt ein unglücklicher Moment  den nächsten.
Nein lieber Herr Rodriguez, so nicht. Auch wenn es noch so gut gemeint war.
Die lieb gemeinte Message verstehen wir alle und sollten sie durchaus im Grundschulalter beigebracht bekommen haben. Natürlich ist es niemals verkehrt, dieses Thema anhand von Filmen uns wieder als Erfrischung ins Gewissen zu rufen - aber nicht so.

"Sons of Terror" eignet sich weder als anspruchslosen Unterhaltungsfilm noch als anspruchsvolle Charakterstudie.


2/10


 

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