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Der erneute Beweis, dass längst nicht alles Kult ist, was der gute Roger Corman zu Lebzeiten so fabrizierte. Dieses Mal geht es in die verruchte Welt der Stripclubs, wo man versucht, Milieustudie mit Frauendrama und Schlitzer-Thriller zu kombinieren. Leider von allem was - von nichts wirklich richtig. So ist "Stripped to Kill" ein wenig wie der "Showgirls" vor den "Showgirls" - ohne echte Intrigen, der Career Bed und anderem Schmuddelkram. Sondern ein bisweilen höchst fader Blick hinter die Kulissen, wo viel getrascht und noch mehr gelästert wird, ohne dass die Protagonisten allzu Tiefgründiges von sich geben.

Hin und wieder schlägt sogar ein Killer zu, doch blutiger Slasherspaß ist hier nicht zu erwarten. Viel eher steigt das Barometer leicht an, wenn ein gefühltes Dutzend an Stripnummern über die Bühne geht: Dann scheppert und wummert die Synthie-Rock-Mucke aus allen Boxen und das Neonlicht schimmert in den grellsten Farben. Selbst der Geruch von literweise Haarspray dringt durch die Ritzen des PCs bis hin die heimische Wohnstube vor. Von der Rockerbraut bis zur rituellen Beschwörung reicht die Thematik und sogar etwas Kunstanstrich hat Regisseurin Katt Shea auf Zelluloid gebannt.

Sind die etlichen Stripszenen quasi das Herzstück dieser B-Produktion, so gerät alles andere drumherum leider schnell ins Hintertreffen. Selbstredend, dass es "Stripped to Kill" niemals in die Riege der ganz großen Kultklassiker geschafft hat und von der zwei Jahre später folgende, gleichwohl eher mäßigen, Fortsetzung übertroffen wurde.

4 von 10 Punkten.

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