Während eines Undercover-Einsatzes im Obdachlosen-Milieu wird die Polizistin Cody Sheenan (Kay Lenz) zufällig Zeuge eines brutalen Mordes. Eine junge Frau wird von einer Brücke gestoßen, mit Benzin übergossen, und in Brand gesteckt. Wie sich herausstellt, war das Opfer Stripperin in einem ziemlich lahmen Schuppen, was Codys Partner Detective Heineman (Greg Evigan) gleich auf eine geniale Idee bringt: Cody soll sich, als Stripperin getarnt, unter den Mädels umhören und den einen oder anderen Hinweis aufschnappen, der zum Mörder führen könnte. Das ungelenke Vortanzen der Polizistin scheint jedoch zum Debakel zu geraten, doch im letzten Moment reißt sie das Ruder herum, indem sie sich im wahrsten Sinne des Wortes das Kleid vom Körper fetzt und ihre Brüste schaukeln läßt. Cody wird engagiert (als nome-de-stripp wählt sie Sunny), taucht in die Stripper-Szene ein, und kann auch schon bald einen Verdächtigen namens Pocket (Peter Scranton) - ein Stammgast, der während der Show stets eine Hand in der Hosentasche verborgen hat - präsentieren. Als wenig später eine weitere Stripperin mit einer Schnur erdrosselt wird, verdichten sich die Indizien gegen Pocket, doch Cody glaubt nicht an dessen Schuld, und ihr Bauchgefühl trügt nicht.
Katt Sheas Stripped to Kill ist ein mehr oder minder gelungener Mix aus Exploitation, Slasher, und Milieustudie. Da wird viel getanzt (ein willkommener Vorwand, um möglichst viele Titten und Ärsche zeigen zu können), man bekommt ein bißchen (authentisch scheinenden) Einblick in die Stripper-Szene, und damit es nicht allzu langweilig wird, treibt auch noch ein Mörder sein Unwesen. Daß der Streifen, bei dem Roger Corman als ausführender Produzent seine Finger im Spiel hatte, aus den 1980er-Jahren stammt, läßt sich zu keinem Zeitpunkt verleugnen: man achte nur auf die typischen Frisuren und die fürchterlichen Rocksongs, die während der vielen Stripp-Routinen (die, zugegeben, recht kreativ gestaltet sind) zum Einsatz kommen. Leider schafft es Shea nicht, Interesse für die Figuren zu entwickeln, weshalb es relativ egal ist, was mit wem geschieht (mit Ausnahme vielleicht von Cody, die am besten charakterisiert ist und von Kay Lenz auch gut gespielt wird). Und so plätschert das Geschehen spannungsarm dahin, bis zum Finale, denn dann geht - spät aber doch - endlich die Post ab. Der harte, feurige Showdown entschädigt nämlich für so einiges, und den überraschenden Twist in Bezug auf den Killer fand ich auch gelungen. Mehr als ein leidlich unterhaltsames, mitunter recht ödes Exploitation-Movie schaut unterm Strich jedoch nicht heraus. Die 1957 in Detroit geborene Katt Shea begann ihre Karriere als Schauspielerin (sie ist u. a. in Scarface, Barbarian Queen und Psycho III zu sehen), bevor sie 1987 ins Regiefach wechselte und mit Filmen wie Dance of the Damned, Streets, Poison Ivy und The Rage: Carrie 2 ein paar Erfolge feierte. Zwei Jahre nach Stripped to Kill drehte Katt Shea mit Stripped to Kill II: Live Girls ein Sequel, welches zwar auch nicht das Gelbe vom Ei ist, aber immerhin deutlich stylischer und interessanter inszeniert wurde.