Das dickste Ding
Paul Thomas Andersons sexy Collage der Siebziger, der Pornoindustrie, der Discos und nackten Träume einer ganzen Generation. Über den jungen Dirk Diggler, der sich mehr als gut ausgestattet in eine Karriere, einen Lebensstil, ein Schicksal wirft, das ihm viele Frauen, Drogen und weirde Figuren, aber auch Gefahren vorstellen wird…
Mir fallen die Augen raus
Mit „Boogie Nights“ hat PTA nicht weniger als sein Epos aus Pimmeln, Kokain und Discomusik geschaffen. Einen modernen Klassiker. Und eine Zeitenwende in Hollywood. Mit einem imposanten Starensemble, den coolsten Schnitten und Songs am Block, etlichen Figuren, die einem ans Herz wachsen und von denen keine zu kurz kommt. Selbst Tarantino musste hier Mitte/Ende der 90er seinen Hut ziehen und wusste sofort, dass er wahrscheinlich doch nicht das coolste und begabteste New Kid im Viertel war. „Boogie Nights“ ist ein Wolf getarnt im Schafspelz. Ein absoluter Killerflick, der die 90er als wertvolles Filmjahrzent bestätigt hat. Kino und Kultur waren nicht gänzlich verloren. Mark Wahlberg war noch nicht… Mark Wahlberg. Witze müssen nicht erklärt werden. Filmische Kniffe müssen nicht dick gedruckt und unterstrichen werden. PTA macht sein Ding, zeigt das Ding, rockt das Ding! Ein Höhepunkt in jeder Beziehung. Lustig, lässig, leger. Fängt die Dualität seines Jahrzehnts - zwischen Freiheit und Tod - absolut kongenial ein. Da brennen alle filmnerdigen Sicherungen durch. Ein GROSSER. Das merkt man in jeder Pore. In den falschen Hände hätte das böse in die Hose gehen können - aber PTA macht eine filmische Sternstunde und ein unaufhörlich unterhaltsames Stück Kino daraus. Umwerfend.
Auf Scorseses Spuren
Fazit: P.T.A. pornös gut. „Boogie Nights“ ist sinnlich, intelligent, versiert, clever und verdammt, verdammt geil!