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Die zwei Schulfreunde Mark und James wurden jahrelang von Gary Parker terrorisiert und gequält. Auch heute noch treffen sie regelmäßig auf ihren Peiniger, der in der gleichen Kleinstadt lebt wie sie. Als sie jedoch eines Tages eine Leiche im Wald finden und dann auch noch den Mörder audspüren können, kommt ihnen eine Idee, wie sie Parker ein für allemal loswerden können: Sie lassen den Killer nicht auffliegen, wenn er im Gegenzug Gary Parker für sie tötet...


Das Australien ein gutes Pflaster für sehr stimmungsgeladene Filme ist, weiss man nicht erst seit heute, gab es doch gerade in den letzten Jahren einige Filme wie zum Beispiel "Wolf Creek" oder auch "Storm Warning", die auch bei uns großen Anklang fanden. Nun zählt "Die Erpresser" zwar nicht zum Horror-Genre, ist aber ein Thriller mit teilweise dramatischen Zügen, der jederzeit dazu in der Lage ist, den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen. Dieses Werk von Regisseur Jon Hewitt gehört zu den Produktionen, die man auf den ersten Blick vielleicht sogar etwas unterschätzen kann, aber nach genauerer Betrachtung vollkommen zu überzeugen wissen.

Es ist besonders der dramaturgische Spannungsaufbau, der diesem Film eine ungeheure Intensität verleiht, auch wenn man das nach den ersten 30-45 Minuten nicht unbedingt erwarten kann. Doch gerade diese beiden vollkommen unterschiedlichen Filmhälften verleihen dem Werk eine ganz besondere Note und sorgen so für eine sehr starke Faszination, die von diesem Werk ausgeht.

Vermittelt einem die erste Hälfte des Films doch eher den Eindruck, das man es hier mit einem eher ruhigen, aber durchaus tiefergehenden Jugenddrama zu tun hat, in dem einem die Charaktere der Jugendlichen näher gebracht werden, so nimmt der Film spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem der Mörder und Gary in das Geschehen eingreifen extrem an Fahrt auf. Vorbei ist es urplötzlich mit der Beschaulichkeit, die bis dahin teilweise vorherrschte und es geht so richtig zur Sache. "Die Erpresser" erscheint auf einmal wie ein vollkommen anderer Film, die Grundstimmung verdichtet sich extrem und nimmt sehr bedrohliche Züge an.

Der von den Jugendlichen ausgedachte Plan entwickelt sich urplötzlich in eine von ihnen nicht einkalkulierte Richtung und wendet sich gegen sie. Aus Erpressern werden Gejagte, für die ein gnadenloser Kampf um ihr Überleben beginnt. Die Geschichte entfaltet eine ungeheure Intensität und der Zuschauer wird mit einer gnadenlosen Härte und Brutalität konfrontiert, die er in dieser Form wohl nicht unbedingt erwartet hätte. Das äussert sich durch das Geschehen an sich, aber auch durch einige wirklich sehr harte Szenen, die phasenweise wie ein Keulenschlag in die Magengegend wirken. Zusätzlich dazu erfäfrt der Film zum Ende hin auch noch eine Wendung, die man so keinesfalls vorhersehen konnte und die einem den Charakter eines der Jugendlichen in einem vollkommen anderen Licht erscheinen lässt.

Ganz generell ist das hier gezeigte Ende an Überraschungen, Intensität und Härte kaum zu überbieten, man ist geschockt und muss das Gesehene erst einmal verdauen, bevor man den FIlm noch einmal in seiner Gesamtheit wirken lassen kann, um sich dann ein endgültiges Urteil über ihn zu bilden. Doch dieses Gesamturteil kann eigentlich nur positiv ausfallen, denn gerade der hier vorhandene Kontrast der beiden Filmhälften wirkt im Nachhinein geradezu genial, denn es gibt einen perfekten Spannungsaufbau, der einen aus einem relativ entspannten Sehverhalten herausreisst und dafür sorgt, das man zu keiner Zeit das Interesse am Geschehen verliert. Denn auch wenn manch einem die ersten 40 Minuten eventuell etwas zäh vorkommen mögen, so bin ich der Meinung, das sie perfekt in das exzellente Gesamtgefüge hineinpassen und dazu beitragen, das man es hier mit einem wirklich tollen und gelungenem Filmerlebnis zu tun hat, das immer spannend und interessant unterhalten kann.


8/10

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