Review

Tja, wir Slasher-Fans haben es schon schwer! Unser liebstes Genre ist, nach der Wiederauflebung durch Scream im Jahre 1996, nun schon wieder fast ausgestorben. Zu schnell kam ein (mal mehr, mal weniger gutes) Scream-Plagiat nach dem Anderen, zu fix hatte sich das Genre, durch die Geldgeilheit eigentlich aller Studios, wieder abgenutzt! Logische Folge: Es gibt kaum noch neue Schlitzer-Streifen und wenn ja will sie kaum noch einer sehen. Als absoluter Fan des Genres habe ich mich deshalb natürlich um so mehr gefreut als ich "A Crack in the Floor" nun endlich zu sehen bekam. Doch wie erwartet gibt es auch hier nicht mehr als den üblichen 08/15-Käse, wenn auch mit einer hübschen Überraschung zum Schluss!

Der Plot dieses kleinen Schlitzesfilmchens ist natürlich weder innovativ noch sonderlich originell, sondern reiht ein abgelatschtes Klischee nach dem Anderen genüsslich aneinander. Wieder gibt es einen Haufen strunzdummer Teenager, wieder gibt es einen irren Psychopathen und wieder gibt es massig Logik-Löcher die in der Menge dem eines Schweizer Käse nicht unähnlich sind. Aber nun gut, dass ist man von diesem Genre ja nun schon lange gewöhnt.

Nicht gewöhnt ist man allerdings einen derart langgezogenen Leerlauf, den der Film, nach einem interessanten Start, vor allem in den ersten 50 Minuten zu bieten hat. Es passiert nicht viel mehr als das die Teenies sich in einem unbekannten Gebiet verfahren, an einer merkwürdigen Raststätte ein paar düsteren Landleuten begegnen und danach auf eine verlassen wirkende Hütte treffen. Bis der erste von ihnen dran glauben muss sind schon ca. 55 Minuten der wertvollen Filmzeit nahezu nutzlos vergeudet worden. Zudem wird man noch mit derart dämlichen und langgezogenen Dialogen genervt, dass man sich schon fast die Haare raufen möchte. Doofe Dialoge scheinen wohl langsam "in" zu sein. Na ja!

Trotz alle dem schafft es der Streifen aber, an einigen Stellen, eine gekonnte, wenn auch nicht sonderlich dichte, Atmosphäre aufzubauen, die vor allem im Finale deutlich zu spüren ist. Dafür zuständig sind vor allem die stimmigen Kulissen und der geniale Score. Dieser wird zwar leider öfters auch an völlig unpassenden Stellen gespielt, dennoch vermag er wirklich sehr gut zu gefallen!

Und die wenigen Morde die der Film dann, in dem einem recht flotten Bodycount, in den letzten 20 Minuten zu bieten hat, haben es auch in sich. Da hätten wir einen Kill mit einer Bärenfalle, eine unglaublich heftige 180 Grad Kopfumdrehung und deftiges Gehaue mit einer Spitzhacke. Nachdem harmlosen Anfang hätte man das gar nicht mehr für möglich gehalten! Dafür hat sich das Wachbleiben dann doch gelohnt!
Und das Ende des ganzen Treibens ist dann sogar mal so, wie man es bei Slashern kaum erwartet. Der Kampf "Gut gegen Böse" hat hier mal einen ungewöhnlichen Sieger!

Schauspielermäßig gibt es leider auch nur von Leistungen von unterdurchschnittlichem Slasher-Niveau zu berichten. Die Darsteller sind entweder teils unbekannte Stümper, teils aber auch kleine Hollywood-"Sternchen" (z. Bsp. Bo Hopkins, Gary Busey oder Mario Lopez) die hier wohl, in denkbar schlechter Art und Weise, ihr Taschengeld aufbessern wollten! Mehr leider nicht!

Fazit: Eher unterdurchschnittlicher 08/15-Slasher, der in den ersten Minuten ziemlich öde und langweilig geraten ist und dabei mit hanebüchenen Dialogen nervt. Wer es aber schafft, durch den tollen Score und die stimmigen Kulissen, in diesen ersten 55 Minuten nicht einzuschlafen, den erwartet dann ein Finale das sich Gewaschen hat, mit heftigen Morden, guter Atmosphäre und einem recht ungewöhnlichen Ende!

Wer von Slashern noch nicht genug hat, der darf ruhig mal einen Blick riskieren! Alle anderen lassen aber die Finger davon!

Wertung: 4,5+/10 Punkte

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