THE MORGUE
USA 2008 / REGIE Halder Gomes
Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Autor Najla Ann Al-Doori, erzählt "The Morgue" die Geschichte von Margo Dey, die übergangsweise in einem Leichenschauhaus in den Bergen Los Angeles jobbt. Sie ist sehr zufrieden mit ihrem Job und genießt die Ruhe. Doch eines Nachts wird genau diese Ruhe gestört und eine Familie und zwei blutverschmierten Jugendlichen suchen Hilfe bei ihr. Hilfe, die sie lieber woanders hätten finden sollen, denn in der Leichenhalle treibt eine Person sein Unwesen, die die Gruppe von Stunde zu Stunde schrumpfen lässt.
Diese grobe Zusammenfassung des Inhalts und einige positive Bemerkungen zum Film hatten mich dazu veranlasst, mal einen Blick auf die Arbeit von Regisseur Halder Gomes zu riskieren, wobei ich mir im Voraus keinen Trailer angesehen hatte. Nach dem Film dachte ich mir: "Hättest du es mal doch getan...!"
Denn aus meiner Sicht ist der Film nicht mehr als eine billige Film-Produktion, die Elemente aus Bereichen - Mystery, Grusel und Horror - vereinen möchte, aber schlussendlich keinen der Bereiche nur annähernd überzeugend und spannend darstellt. Für Mystery ist das Geschehen ganz und gar nicht geheimnisvoll. Die plumpen Schockeffekte und die lahme Inszenierung sollten mit Sicherheit auch niemanden dazu einladen, sich zu gruseln, und als Horrorthriller schafft es "The Morgue" nicht einmal im Ansatz, eine beklemmende Stimmung aufzubauen und dem Zuschauer ein flaues Gefühl in der Magengegend zu bereiten.
Obwohl der Film "The Morgue" (franz. Leichenschauhaus) heißt, schaffen es Regie und Kamera zu keiner Zeit, diese, vom Leichenhaus ausgehende kühle und bedrückende, Atmosphäre überhaupt einzufangen. Zu meiner Verwunderung, wird die Geschichte obendrein sogar vielmehr abseits dieses Ortes erzählt, als dass Bezüge zueinander hergestellt werden. Allein die Anfangs- u. Endsequenz weisen darauf hin, dass wir uns hier in einem Leichenschauhaus befinden. Warum das Team das Setting nicht zu dem eigenen Vorteil ausnutzt, ist mir ein Rätsel.
Was der Film ebenso nicht schafft, ist es überhaupt einmal in die Gänge zu kommen. Das Geschehen wurde so öde und langweilig inszeniert, dass ich als Zuschauer schon nach knapp 15 Minuten wieder ausschalten wollte. Es gibt keinerlei Höhepunkte, es passiert rein gar nichts Interessantes und was einem in der ersten Viertelstunde nicht geboten wird, wird einem auch nicht in der Folgezeit geboten. Einfach belanglos.
Die Dialoge sind zum Gähnen, die Charakteren nervig und das Verhalten derer ist phasenweise sehr zweifelhaft. Es gibt die üblichen Streitigkeiten unter den Fremden und es gibt natürlich diejenigen, die auf eigene Faust dem Spuk ein Ende bereiten wollen. Bezüglich der Schauspielerriege (Bill Cobbs, Googy Gress, Michael Raye, Heather Donahue, Chris Devlin) gibt es auch nichts Erwähnenswertes. Es wird auf sehr, sehr durchwachsendem Niveau agiert und mehr nicht. Wobei das noch sehr zu Gunsten der Darsteller ausgedrückt ist. Sie spielen so aufregend wie die einzelnen Protagonisten gestaltet wurden: Amateurschauspieler!
Nur noch ein Schlusswort zur Musik. Ach du heilige Sch***! Die Musik ist im Falle "The Morgue" eindeutig überpräsent. In fast jeder Szene wird die gleiche Musik eingespielt, egal wie unpassend der Einsatz auch sein mag. Über die Qualität der Musik möchte ich eigentlich gar nicht sprechen, denn sie ist mit einem Wort: nervtötend!
Also insgesamt sind die ca. 80 Minuten "The Morgue" absolut überflüssig, zumal das Ende ebenso etwas konfus ist und nicht die überraschende Wendung bringt. Das Auftreten des "Killers" steht nur peripher im Zusammenhang mit dem Ganzen und will gar nicht richtig zusammenpassen. Wie gesagt: Keine Spannung, keine Stimmung, kein Spaß. Die pure Langweile und vollkommen belanglos. Deshalb:
1 / 5