Der zweite Teil der wohl berühmtesten Mondo-Reihe kann einerseits als der harmloseste bezeichnet werden und enthält darüber hinaus auch mit am meisten echtes Material. Zum Beispiel greift man auf bekanntes und relativ unspektakuläres Archivmaterial der Kennedy-Ermordung zurück und berichtet sogar über das Schicksal des Lindbergh-Babys. Desweiteren sieht man einige Begräbnisrituale und ähnliche kulturelle Seltsamkeiten, viele Bilder brutaler Tierabschlachtungen und Tierversuche (größtenteils für die Kosmetik- oder Pharmaindustrie) und am Ende eine komplette Massenerschießung aus Asien.
Der Anteil an nicht gestellten Sequenzen ist also für die Verhältnisse dieser Shockumentary-Reihe sehr hoch und für das Subgenre ist ein ordentlicher Vertreter entstanden. Zwar gibt es auch hier voyeuristische Dinge und überflüssige, oftmals sehr dumme Kommentare – doch das macht dieses ohnehin sehr grenzwertige Genre doch überhaupt erst aus. Die Menschenverachtung von „Faces of Gore“ oder „Traces of Death“ wird aber nicht erreicht und somit bleibt ein weitaus konsumierbarer.
Sogar der Unterhaltungswert ist recht hoch da es einige halbwegs interessante Szenen gibt die durch die banale und undistanzierte Machart allerdings wieder abgewertet werden. Natürlich kann man nicht von einem guten Film sprechen und auch nicht von einer interessanten Dokumentation, doch immerhin kann man sich „Gesichter des Todes 2“ ansehen ohne unentwegt angeekelt zu sein. Eine kleine Schockwirkung hat dieser Film immer noch, auch wenn in Zeiten von „Faces of Gore“ eine 16er-Freigabe drin wäre…
Gerade weil der Film so unspektakulär ist und die meisten der gezeigten Unfälle locker auch so in den Nachrichten gezeigt werden können wirkt er weniger selbstzweckhaft und ausbeuterisch als andere Mondos. Schon fast eine richtige Dokumentation, wenn auch ohne klare Ausrichtung (ein roter Faden oder eine sinnvolle Struktur fehlen) und ohne größeren Belang.
Fazit: Insgesamt gute 4,5 Punkte weil es sich doch um einen „guten“ Mondo handelt.