Der Hacker Neo wird übers Internet von einer Gruppe von Terroristen kontaktiert, die von dem düsteren Morpheus geleitet wird, der Neo offenbart, daß die scheinbare Realität nur ein gigantisches Computerprogramm ist und die Menschen in Türmen aus Glassärgen dahinsiechen, um auf diese Weise als Energielieferanten für die allesbeherrschenden Maschinen zu dienen. Der einzige, der die Menschheit im wahrsten Sinne des Wortes wachrütteln kann, ist nach Morpheus' Auffassung Neo. Dieser begibt sich auf eine gefahrvolle Reise zu der virtuellen Macht namens "Matrix" – immer wieder verfolgt von den computergenerierten Agenten des Cyber-Terrorstaates...
Abgesehen von einigen kleinen logischen Unebenheiten gehört "Matrix" zu den besten Virtual-Reality-Filmen, die seit "Der Rasenmäher-Mann" immer wieder das Licht der Kinos erblickten, denn hier verschwimmt die Grenze zwischen wirklicher und scheinbarer Welt zu einer diffusen Grauzone, in der das Überleben höchste Priorität besitzt und man vor doppelbödigen Überraschungen nie gefeit ist. Unter der Ägide von Produzent Joel Silver entfachen Larry und Andy Wachowski ein Feuerwerk aus im Hongkong-Stil übersteigerten Actionszenen, bombastischen CGI-Effekten und philosophisch angehauchten Phrasen, die einen soliden Unterbau für die phantastische Geschichte liefern. Motivisch paßt "Matrix" allerdings auch in die spätestens seit dem Erfolg von "Akte X" hoch in Mode stehenden Paranoia-Filme, die sich mehr oder weniger kritisch mit den Ängsten vor einem übermächtigen Staatsapparat auseinandersetzen. Der Vorliebe der Wachowski-Brüder, kleine Details vom Rand in den Vordergrund zu stellen und lieb gewordene Filmstandards krass zu überhöhen, wird in "Matrix" mächtig freien Lauf gelassen, so dass diese Big-Budget-Produktion durchaus als erfrischend und innovativ anzusehen ist. Und da Inhalt und Handlung jede Menge Fragen offen lassen (die übrigens weltweit von Fans heftigst diskutiert werden), war es schnell klar, daß die Wachowskis und Silver diese in Fortsetzungen beantworten werden. Auf DVD letterboxed (2,35:1). Mit Keanu Reeves, Laurence Fishburne, Carrie-Anne Moss, Joe Pantoliano u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin