Da mögen in den letzten Jahren wohl schon einige Menschen versucht haben, von Hochhausdach zu Hochhausdach zu springen, weil sie dachten, sie hätten ihren Geist befreit und es gibt immer noch Leute, die fest behaupten, wir leben in einer computeranimierten Scheinwelt, der „Matrix“.
Da haben die Brüder Wachowski einiges losgetreten mit ihrem Actionreißer. Denn nicht nur in Sachen innovativer, philosophisch angehauchter Story konnte man seinerzeit Akzente setzen. Diese ist beim ersten Sehen zwar zu komplex, um alle Einzelheiten zu verstehen, aber dafür folgten ja noch zwei Fortsetzungen, denen detailliertere Erklärungen mit auf den Weg gegeben wurden.
Aus der Geschichte „Mensch gegen Maschine“ hat man zumindest ganz gut was herausgeholt, Fragen über Realität und Scheinwelt werden aufgeworfen und erscheinen im Computerzeitalter plötzlich in einem ganz neuen Licht.
Dieser nachdenklich stimmende Ansatz weicht in der zweiten Filmhälfte einem Actionmix aus gut choreographierten Martial-Arts und schnittigen Ballereien. Diese sind in ihrer bis dato einzigartigen Optik über jeden Zweifel erhaben. Sehr akribisch haben die Wachowski-Brüder an den Computereffekten gearbeitet und die Mühe hat sich gelohnt. Die neuartige Bullet-Time-Technik sieht man seitdem zumindest häufiger…
Die Wahl der Darsteller erweist sich ebenfalls als ein Glücksgriff. Keanu Reeves ist zwar kein großer Charaktermime, aber das ist für diese Rolle auch nicht notwendig gewesen. Laurence Fishburne kann da durch seine Erscheinung schon deutlich mehr Akzente setzen, ebenso wie Hugo Weaving als Schurke. Carrie-Ann Moss ist immerhin ein Hingucker.
Letztlich ist „Matrix“ für mich keine Offenbahrung gewesen, aber immerhin ein temporeicher Actioner, der über die volle Laufzeit unterhalten kann.
7 von 10 Punkten