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Der Aufstand weniger Menschen in einer von Maschinen beherrschten Welt

In der Zukunft. Nachdem die Menschen die Auseinandersetzung mit den Computern verloren haben, leben nur noch wenige von ihnen in einer unterirdischen Stadt namens Zion. Die Computer haben den menschlichen Körper als hervorragende Energiequelle nutzen gelernt und züchten nun Körper, denen eine nicht existierende Welt, die Matrix, echtes Leben vorspielt. Thomas Anderson alias Neo ist es nun vorbehalten, den Kampf gegen die Maschinenwelt zu beginnen, denn er soll laut einer Prophezeiung „The One“ sein. Hilfe erhält er dabei von Morpheus, Trinity und dem Rest der Besatzung eines kleinen Rebellenschiffs namens Nebukadnezar. Auf das Ende der Geschichte aber mußte man bei Erscheinung des Films noch geraume Zeit warten, da die Matrix als Trilogie vorgesehen war.

Vieles ist gesagt worden über diesen Film, man hat interpretiert, kritisiert, die seltsamen logischen Probleme diskutiert, sich an der jesusähnlichen Figur des Neo aufgerieben, Lager gebildet und irgendwann den Faden verloren. Denn seines ( pseudo-) philosophischen Hintergrunds beraubt bleibt ein ganz patenter Science-Fiction-Action-Film übrig. Und nur diesen sollte man der näheren Kritik unterziehen. Da sind zum einen einmal die Spezialeffekte, die vom Erscheinungstag der Matrix an auf einmal zum guten Ton in jedem größeren Actionfilm gehören sollten. Die F/X waren einst und sind immer noch von einer ganz anderen Liga, so etwas wie Bullet-Time hatte man vorher noch nicht gesehen, auch die Kamerafahrten rund um eingefrorene Positionen waren völlig neu. Und wann ist Kino, unter anderem, mit am Besten? Wenn dem zahlenden Zuschauer vor Staunen der Mund offensteht, und hier liefert der Film nahe an der Perfektion.

Weiterhin ist positiv der Stilmischmasch zu vermerken. Elemente aus den Martial-Arts Filmen finden ein bravouröses Recycling, die Kämpfe sind hervorragend choreographiert und passen ganz ausgezeichnet in die Science-Fiction Thematik hinein. Schön zu sehen, daß sich auch in der Zukunft Menschen und Programme, die Menschen darstellen, noch im Faustkampf auseinandersetzen. Das läßt auf Wirtshausschlägereien in großem Ausmaß hoffen. Und aus dem Liebesfilmgenre stammen die Szenen zwischen Neo und Trinity, von jetzt an wissen wir, daß Liebe sogar den Tod besiegen kann ( wird man nicht zum Zombie, wenn man von den Toten aufersteht und in der Welt der Lebenden wandelt ? So ist es doch bei „Dawn of the Dead“...).

Also, bringen wir es auf den Punkt. Der Film ist gut. Man sollte nur nicht zu tief in die Erklärungs- und Deutungsebene einsteigen, denn dann geht ein großer Teil der Faszination verloren. Schon heute ein Kultfilm, nur teils ein wenig dialoglastig und daher zäh im Mittelteil ( zumal die Dialoge nicht immer vor Esprit strotzen), daher gibt es ein Pünktchen Abzug. Und wie alles wurde die Matrix mit jedem Sequel schlechter – für diesen ersten Film aber 9/10.

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