Nach "King Kobra" und "Anaconda" sollen es die "Vipers" im Bereich des Tierhorrors, Unterebene Schlangen richten. Regisseur Bill Corcoran, der bereits jahrelang Erfahrung mit TV-Ware sammeln konnte, legt ein flottes Tempo vor, kaschiert damit jedoch nicht die austauschbaren Verläufe seiner Geschichte.
Im Inseldorf Eden Cove ist der Teufel los, seit genveränderte Schlangen aus dem Labor von Bio Tek entkommen sind. Während viele Einwohner gebissen werden, verbarrikadieren sich die übrigen Bewohner und hoffen auf einen Einfall vom neuen Arzt Cal, der es zunächst mit einem Feuerlöscher probiert...
Der Ursprung der Bedrohung macht rein gar keinen Sinn, denn als die mutierten Schlangen zu aggressiv werden, könnte man sie auch schlichtweg um die Ecke bringen, anstatt eine Großaktion mit hohem Risiko zu starten, bis letztlich sogar der Verfassungsschutz einsteigt.
Doch demgegenüber gäbe es auf der Insel eine allzu heile Welt mit allerlei Beziehungsgedöns, welche so nur am Rande eine Rolle spielt, nebst gemeinsamer Erinnerungen an einen gefallenen Soldaten, weil Trauer ja bekanntlich verbindet.
Mit Cal und Love Interest Tara Reid finden sich immerhin zwei Sympathieträger, während Corbin Bernsen einen kleinen Gastauftritt als böser Strippenzieher absolviert. Die übrigen Mimen sind teils mit sichtlicher Spielfreude dabei, was man über die computergenerierten Schlangen nicht unbedingt behaupten kann. Sobald die Viecher zuschnappen, schaut das recht passabel und durchaus bedrohlich aus, doch die schlängelnden Wesen sind zu simpel animiert, nur gegen Ende, auf dem Glasdach eines Gewächshauses sind die Massen gut in Szene gesetzt.
Ansonsten herrscht ein angenehm flottes Erzähltempo und es ist, abgesehen von einigen Verbarrikadierungen viel Bewegung im Spiel, da einzelne Individuen immer mal wieder einen Hindernisparcour überwinden müssen, rasch ins Auto oder in geschlossene Räume gelangen wollen oder versuchen, den Angreifern mit Schusswaffen beizukommen.
Viel Blut fließt zwar nicht, doch immerhin ist der Bodycount einigermaßen hoch und es wird beherzt zugebissen.
Ein paar vage Auflockerungen sind okay, der Score funktioniert angemessen, Kamera und Schnitt arbeiten fehlerfrei, nur die Story birgt keinen Twist oder doppelten Boden, denn dafür wird zu sehr Routine abgespult.
So ergeben sich 90 Minuten Durchschnittsware von der Stange, - nicht verkehrt für eingefleischte Genrefans, allerdings auch nichts, was den Atem stocken lässt.
5 von 10