Review

Creature-Western-Feature


"The Burrowers" gehört einer raren Gattung an, ist eine Kreuzung aus Horror und Western. Doch wie "The Missing", "Ravenous" oder jüngst erst der intensive "Bone Tomahawk" bewiesen haben, gehen Staub und Gedärme überraschend gut zusammen. Und "The Burrowers" ist dabei vielleicht sogar der Titel mit den klarsten Wurzeln im Horrorgenre. Denn es geht um eine Gruppe Männer, die einer von Indianern entführten Familie hinterherreiten. Allerdings wird schnell klar, dass dieser "Stamm" wenig Menschliches an sich hat und die ungewöhnliche Chose entwickelt sich eher in Richtung Creature Feature. Wer hätte das gedacht. Für eine zahme Überraschung gut.

Wo wir direkt bei der größten Stärke dieses Horrorwesterns sind: den Kreaturen. Die können sich in jedem Fall sehen lassen, egal ob in handgemachter oder animierter Form. Ein bizarrer Mix, eine fiese Taktik, eine ungewohnte Art zu leben, jagen, speisen. Leider sieht man sie recht wenig, was wohl am Budget und der eigentlich immer cleveren "Jaws"-Taktik liegt. Der Rest vom blutigen Fest ist solide. Die Darsteller spielen von stark bis unauffällig, der Blutzoll ist deftig, der Unterton (gegenüber dem Indianergenozid) bitter, die Landschaften sind Westernstandard. Richtig entscheiden, was er sein will, kann und will die genretechnische Mischung sich nicht. Was auch absolut kein Muss ist. Richtig glücklich werden damit aber Fans beider Seiten wohl nie. Unglücklich aber ebenso wenig. Der klassische Durchschnitt, mit leichtem Kick nach oben durch seinen seltenen Twist.

Fazit: Horror trifft nicht oft auf Western. Hier nach fragt man sich teilweise, warum eigentlich. Um dann wieder schnell aufgeklärt zu werden, warum eigentlich. "The Burrowers" ist ein netter Zeitvertreib, der nie weh tut und ein cooles Kreaturendesign auffährt, allerdings im Endeffekt sowohl bei Cowboys wie Horrorheads nicht lange hängen bleibt. Schneller verdaut als menschliche Weichteile von den Wühlern. 

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