Review

Zum Glück passiert es immer noch das im Horrorgenre, ab und zu wenigstens, 1 Film unter 10 vernünftig ist. So ist es auch hier der Fall, bei dieser Mischung aus Western und Horror. Eine Mixtur die glücklicherweise noch immer relativ unverbraucht ist. Und gerade dieses Setting entzieht dem Film alle Klischees die man momentan ständig sehen muss. Ob es der Afroamerikaner ist der als erstes stirbt, das Handy mal wieder keinen Empfang hat, ständig nur über Sex gequatscht wird oder einfach jedes Mal die gleichen Teeniefiguren sich vor der Kamera tummeln. Hier wird man vor alldem verschont und bekommt stattdessen gestandene Mimen gezeigt, die man fast alle aus Serien oder Nebenrollen in großen Kinofilmen kennt. Darunter sind Clancy Brown (Highlander, Starship Trooppers), Sean Patrick Thomas (Cruel Intentions, Save The Last Dance), Doug Hutchison (Lost, Punisher War Zone), und William Mapother (ebenfalls Lost sowie The Grudge und The Zodiac). Damit wird darstellerisch schon einmal mehr geboten als in den üblichen Straight To DVD Schrott.

Auch die Handlung ist gar nicht übel. Eine Familie wird abgeschlachtet aufgefunden und die Verlobte von Coffey wird verschleppt. Es werden Indianer für das Massaker vermutet und so macht sich ein Trupp auf die Frau lebend wieder zu bringen. Dabei geraten sie aber auf etwas viel unheimlicheres, als ihre Vorurteile gegen die Indianer.

Was man den Film vorwerfen kann ist seine langsames Tempo, vor allem zu Beginn. Doch durch die meist interessanten, gut gespielten Figuren und die teilweise geschliffenen Dialoge(zum Thema Sklaverei oder Indianern), schafft es der Film diese Momente zu umschiffen, so dass bei mir keine wirkliche Langweile aufkam, obwohl gar nicht viel passiert. Dabei spielt auch die tolle Photografie eine Rolle, die den Westen in weiten Bildern einfängt und es trotzdem schafft eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Trotz allem hätte man das ganze vielleicht etwas straffen können und so wäre der Film etwas knackiger dahergekommen. Immerhin baut der Streifen seine Figuren auf und so kann man sich auch mit den einen oder anderen Cowboy identifizieren und sich um die Figuren sorgen, sobald der Angriff der Monster einsetzt. So was kommt wahrlich nur noch selten vor und dadurch entwickelt sich tatsächlich mal wieder ein spannender Horrorfilm. Überhaupt überrascht, dass Regisseur J.T. Petty, nach dem miserablen Mimic 3, so einen sorgfältigen und gut geschriebenen Film abliefert. Das er ordentliche Geschichten Erzählen kann, hat man beim Computerspiel Splinter Cell erlebt, aber auch als Regisseur liefert er diesmal gute Arbeit. Die Idee der Monster und deren Herkunft sind zwar nicht wirklich besonders originell, aber ihr vorgehen ist schon relativ unangenehm. Auch wird man das eine oder andere Mal verwundert drein gucken, welche Charaktere wie behandelt werden. Es sterben wahrlich nicht unbedingt die, die man erwartet. Und das eigentliche Ende (also nicht der Showdown) ist zynisch und fies. Hier wurde wirklich wert auf ein gutes Drehbuch gelegt.

J.T. Petty hat auch im Genre aufgepasst und so präsentiert er die Monster spät und meist im dunkeln. Denn so wirkt der Aufbau wesentlich interessanter als wenn man gleich alles zu sehen bekommt. Trotz allem verliert der Film etwas an Stimmung als die Viecher auftauchen. Sie wirken letztendlich nicht so gruselig wie ihre Methoden zum Aufbewahren von Nahrung. Auch sind die CGI Effekte nicht gerade auf höchstem Niveau. Das hat mich ehrlich gesagt aber gar nicht so gestört, kann mir aber vorstellen dass es dem einen oder anderen eher auf den Magen schlägt. Das wäre auch das einzige, denn bis auf wenige Szenen ist der Splatteranteil gering und das ist auch gut so, denn nötig hat es der Streifen wahrlich nicht.

Fazit:

Ohne große Erwartung hatte ich mir den Film angeschaut und umso positiver war mein erster Eindruck. Über die gesamte Laufzeit ist er zwar nicht konsequent spannend, aber die guten Figuren, die tollen Aufnahmen und das Stimmungsvolle, Ideenreiche Drehbuch retten über die schwächen, wie der langsame Aufbau und das mäßige Ceaturedesign(das die Viecher nur im dunklen Auftreten hilft schon mal ungemein), hinweg. Ein Film den ich gerne an die Leute empfehlen werde, die kein rasantes Splatterfeuerwerk, sondern eher einen ruhigen Horrorwestern mit etwas Anspruch sehen möchten.

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