Die Bildqualität ist in etwa auf VHS-Niveau, die Darsteller allesamt Laien (und wahrscheinlich Bekannte der Macher) und der Killerhund entpuppt sich bei Angriffen als Stofftier, welches sich die Typen mit wackeligen Bewegungen an den eigenen Körper halten.
Da hat der deutsche Verleih prompt reagiert und anstatt eine drittklassige Synchro einzusetzen, ganz bewusst auf Mundart und Sprachfehler gesetzt, was diesen Trash tatsächlich ein wenig aufwertet.
Bereits während des Intros wird der Off-Sprecher ausgetauscht, weil er laut Meinung des Studiobosses zu sehr in den schwäbischen Dialekt abdriftet, - auf die eigentliche Geschichte mit den Wikingern und irgendetwas Dämonischen achtet man dabei gar nicht so sehr. Doch im Verlauf entpuppen sich ohnehin sämtliche Hintergründe als nichtig.
Denn im Vordergrund steht eine Frauen-WG, in die Terrier Struppi gelangt, nachdem er fast von einem Auto überfahren worden wäre.
Nachdem es im Umfeld dieser Wohngemeinschaft zu einigen unerklärlichen Todesfällen durch ein „Raubtier“ kommt, machen sich ein Cop-Girl, ein Priester und ein Rabbi zum Kampf gegen die Bestie auf.
Eine völlig veränderte, komplett eigensinnige Synchro macht schon eine Menge aus, so wird uns ein amerikanischer Küstenort prompt als Stuttgart verkauft und natürlich tragen sämtliche Bewohnerinnen deutsche Vornamen wie Gabi, Elke oder Ingrid. Ingrid ist übrigens Asiatin und wird von einem Typen mit hoher Stimme und wienerischem Akzent synchronisiert, - da kann man sich bereits ausmalen, wie grotesk manche Dialoge ausfallen, wenn plötzlich Mundarten aus Berlin, Leipzig oder Frankfurt erklingen und irgendwann die Rede von Frau Käseschmidt ist.
Dem Geschehen hilft das insofern besonders in den ersten rund 25 Minuten, da inhaltlich nichts weiter geschieht, als dass die Damen halbnackt auf dem Trampolin hüpfen, sich Kissenschlachten in Unterwäsche liefern, gerne mal baden oder duschen, sich Drogentypen nach Hause holen und zum Knutschen auf dem Zimmer verschwinden.
Mit dem ersten Angriff des kleinen Hundes wird allerdings auch klar, dass man es hier mit einer No-Budget-Produktion zu tun hat, die erst gar nicht versucht, gescheite Tricks einzusetzen:
Schwenk auf den Terrier am Boden. Schnitt. Dann ein Opfer, sich am Boden wälzend, Blut am Hals und ein steifes Stofftier in beiden Händen haltend. Schnitt. Der überhaupt nicht blutbefleckte Terrier wechselt die Örtlichkeit.
Dabei variieren die Angriffe kaum. Mal wird einem in den Schritt gebissen, einen anderen erwischt es am Allerwertesten, doch der beste Angriff ist der auf die Cop-Lady: Da fliegt die Attrappe in hohem Bogen vorbei, entkleidet die Lady und hinterlässt Striemen wie von einer Bärenklaue. Spätestens ab da sollte man als Trash-Fan voll auf seine Kosten kommen.
Freunde von blutigen Szenen haben indes das Nachsehen. Da spritzt zwar literweise Blut aus einer Grube, doch was drinnen vorgeht, lässt sich nur erahnen. Immerhin bekommt man hin und wieder kurze Blicke auf entstellte Leichen mit teilweise offen liegendem Gekröse.
Um die rund 75 Minuten „Waldile“ ohne größeren Schaden zu überstehen, sollte also ein erhöhtes Faible für Groteskes vorliegen. Allein einen Flashback durch einfach gehaltene Zeichnungen zu visualisieren oder den einzigen Angriff, der Opfer und realen Hund gleichzeitig zeigt, so zu initialisieren, dass der Hund einfach nur Leberwurst oder Ähnliches vom Hals schleckt, - das zeugt vom gewollten Dilettantismus, der in dieser Form zuweilen recht spaßig sein kann.
Jedoch nicht über die volle Laufzeit, denn alles außerhalb der Aktivitäten des Killerhundes kommt zuweilen doch ein wenig zu albern, um durchweg abfeiern zu lassen.
Ist vielleicht witziger, wenn man schon einen im Tee hat.
5,5 von 10