Mit ihrer Taschendieb-Organisation verdient Baek Jang-mi viel Geld. Als sie eines Tages nach einem erfolgreichen Coup von Mitgliedern einer rivalisierenden Organisation angegriffen und brutal zusammengeschlagen wird, rettet Dae-young sie in letzter Sekunde. Beide spüren auf Anhieb eine starke erotische Zuneigung zueinander, doch als Jang-mi herausfindet, dass ihr Retter ein Cop ist, verlässt sie abrupt die Szene. Für Dae-young wiederum bleibt es nicht lange verborgen, dass die unbekannte Schöne eine der gesuchtesten Taschendiebinnen Koreas ist.
Auch wenn es hier zwischen den beiden Haupt-Protagonisten teils erheblich knistert, ist es doch etwas weit hergeholt, "Open City" als Koreas Antwort auf "Basic Instinct" zu bezeichnen. Dafür hat der Film ganz einfach zu wenig erotischen Inhalt und ausserdem hat er das auch gar nicht nötig, da dieses Werk auch so einfach klasse ist.
Die ganz große Stärke sind hier die ausgezeichneten Darsteller, die allesamt sehr autenthisch und überzeugend agieren. Nichts ist hier zu sehen von dem manchmal gewöhnungsbedürftigen asiatischen Humor, die Geschichte wurde knallhart und kompromisslos in Szene gesetzt und wird auch sehr flüssig erzählt. Auch wenn der Story-Plot nicht unbedingt sehr glaubwürdig ist, denn obwohl die Polizei weiss, wen sie jagen muss, dauert es doch ziemlich lange, bis man der Herrschaften habhaft wird, so macht es einfach sehr viel Spaß ihm zu folgen. Denn während der ganzen Laufzeit ist immer etwas los, es gibt ganz einfach keinerlei Leerlauf oder gar langweilige Passagen.
Das liegt in erster Linie daran, das die Spannungsschraube stetig immer fester gezogen wird, so das die Aufmerksamkeit des Zuschauers dadurch jederzeit aufrecht erhalten wird. Auch wird man öfter mit einigen zeitlichen Rückblenden konfrontiert, die der Geschichte ab einem gewissen Zeitpunkt eine nicht unbedingt zu erwartende Wendung geben und alles in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Diese Flashbacks werden dabei so geschickt eingefügt, das man niemals die Übersicht verliert und dem Handlungsstrang mühelos folgen kann.
Auch das vorhandene Ende pastt dann perfekt in die gesamte Szenerie und beschert einem auch noch einen zusätzlichen Überraschungsmoment, der aber die ganzen Geschehnisse vollkommen logisch erscheinen lässt. Auch die leicht dramatische Note und der melancholische Anstrich, der dem Film beiwohnt, wirkt hier nicht wie so oft überzogen oder gar kitschig, vielmehr bekommt "Open City" dadurch einen ganz besondere Note verliehen, die das qualitativ sehr hochwertige Gesamtbild perfekt abrundet und dieses Werk zu einem erstklassigen Filmerlebnis macht.
Freunde niveauvoller Action/Thriller sollten sich dieses Werk nicht durch die Finger gehen lassen, denn hier bekommt man eindeutig "Asia at his Best" geboten, kurzweilige und sehr spannende Unterhaltung ist hier garantiert.
8,5/10