Endlich Aufklärung...19.08.2010
Ich habe mir zum besseren Verständnis dieses Teils die vier Vorgänger innerhalb kürzerer Zeit nochmals angesehen. Dabei wurden viele Fragen aufgeworfen, die natürlich seriengemäß nach Art der Cliffhanger nicht beantwortet wurden. Um so erfreuter war ich, als ich am Ende des fünften Teils nun Antworten auf alle meine Fragen bekommen habe. Man darf sagen, daß dieser Teil sich zum einen gut in das Gewand der Serie einfügt, zum anderen aber auch als eigenständiger Film ganz gut funktioniert, denn natürlich wurde nicht auf den typischen Look der Serie verzichtet. Doch eines ist auch klar...bei Erstellung dieser Kritik liegt der sechste Teil noch ungesehen daheim im Regal, und man weiß auch, daß es einen siebten Teil geben wird...und angesichts der eigentlich ordentlichen "Finalisierung" der Saw-Domäne mit dem fünften Teil mag man nur mit Grausen daran denken, wie es hier noch bis in alle Ewigkeit weitergehen wird.
Zumindest die Herren Jigsaw und Agent Strahm werden nicht mehr mittun, auch nicht Amanda, das kleine Mädchen und die vielen anderen Nebenfiguren. Denn wir erfahren, wer von Anfang an Jigsaws treuer Helfer gewesen ist, und wir werden auch mit dessen Motiv vertraut gemacht - auch hier wieder der legendäre Anlaß, schnöde Rache für den Tod der Schwester. Begleitet wird die Hintergrundfindung von einer Nebengeschichte um fünf neue "Mitspieler", die alle zusammen für den Tod von acht Menschen verantwortlich sind und nun in einer Serie von Tests den Überlebenden ausspielen müssen. Neu eingeführt wird der FBI-Chef, und man weiß auch, daß das Helferlein unentdeckt bleibt. Hier mag es künftig weitergehen, und wir werden sicher auch nicht von noch mehr Rückblicken in die Anfangszeiten von Jigsaw verschont bleiben, obwohl jetzt wirklich alles gesagt und gezeigt ist...
Wenn man den Fehler begehen sollte, diesen Film ohne Kenntnis der Vorgänger zu sehen, dann versteht man nur Bahnhof. Dem Kenner aber bieten sich endlich die vielen notwendigen kleinen Details, um die Welt von Jigsaw in der Gänze zu verstehen. Alle offenen Handlungsstränge werden geklärt, Lücken gibt es keine mehr, und das geschieht in solider Kriminalfilmart. Natürlich darf der Blutfreund hier immer noch jubeln, Fallen sind reichlich vorhanden, aber diese wirken in der Nebengeschichte reichlich konstruiert. Schon immer fragte man sich, wie ein oder zwei Mann es schaffen, zum einen die Zeitfrage, zum anderen aber die handwerkliche Thematik zu lösen, denn manche Fallen erfordern tiefgreifende mechanische Fähigkeiten und sind auch nicht en passant herzustellen...In meinen Augen ist dieser Film ein würdiger Abschluß, spannend gemacht, rund und stimmig, und dabei hätte man es belassen sollen...8/10