Nachdem „SAW IV“ den absoluten Tiefpunkt der Horrorendlosreihe darstellte, wurden die Erwartungshaltungen für den fünften Teil entsprechend niedrig angesetzt und siehe da, es geht tatsächlich wieder aufwärts.
Nach Jigsaws Tod hat Detective Hoffman Jigsaws Platz eingenommen, um dessen Erbe weiterzuführen. Allerdings ist ihm schon FBI Agent Strahm auf den Fersen, dieser ist nämlich felsenfest davon überzeugt, dass Hoffman seine Finger mit im Spiel hat. Doch die Uhr tickt, denn es läuft bereits ein neues tödliches Spiel.
Eigentlich ist alles beim Alten geblieben. Die größte Neuerung dürfte es sein, dass Darren Lynn Bousman den Stuhl geräumt hat und diesen David Hackl überlassen hat. Im Gegensatz zum Lückenfüller „SAW IV“ kommt hier allerdings endlich wieder etwas mehr Interesse für das Gezeigte auf. Die Schauspieler sind etwas besser, der Schnitt erträglicher und die Fallen interessanter. Zwar erreichen selbige nicht den übertrieben brutalen Standard von Teil III, können sich aber sehen lassen. Vor allem die Eröffnungsfalle geht schon recht gut ab. Ansonsten sollten Gorehounds aber nicht zu viel erwarten. Da zum Thema kreatives Töten nun auch schon alles gesagt sein dürfte, nehmen einige Fallen dann auch schon sehr unrealistische Ausmaße an (zusammenrückende Wände).
Und obwohl alles wieder etwas unterhaltsamer daherkommt, erfährt der Zuschauer nicht wirklich viel Neues. In Rückblenden wird versucht etwas Licht in bereits vergangene Taten zu bringen, die dem Zuschauer eigentlich nie unklar waren. Von daher dienen Strahms Ermittlungsarbeiten eher als eine Art Auffrischung. Unerklärlich bleibt jedoch die Darstellerwahl von Hoffman (Costas Mandylor) und Strahm (Scott Patterson), die sich im Film erstaunlich ähnlich sehen und es teilweise in den dunklen Bildern schon schwierig ist, die beiden auseinander zu halten. In weitern Rollen spielen Julie Benz, Meagan Good und natürlich Tobin Bell als Jigsaw.
Enttäuschend ist dagegen das Ende, denn ein A-ha Effekt wie in allen vorangegangenen Teilen gibt es hier nicht. Alles, inklusive der Auflösung der auf die Probe gestellten Gruppe, ist klar. Ein wirklicher Cliffhanger bleibt daher aus. Lediglich der Handlungsstrang um Jigsaws Ex Frau und ihre mysteriöse Box bietet etwas interessanten Stoff für Teil VI.
Fazit: Es geht wieder leicht bergauf. Trotzdem kann man nur hoffen, dass die Macher hinter der „SAW“ Reihe mit dem kommenden sechsten Teil endlich zu einem Ende kommen. Denn vielmehr sollte man nun wirklich nicht in Jigsaws Vergangenheit wühlen.