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„Anna und der König“ ist ein aufregender und gute ausgestatteter Romantikstreifen aus Hollywood.
Die Witwe Anna Leonowens (Jodie Foster) kommt in den 1860er Jahren nach Siam, das von dem König Mongkut (Chow Yun Fat) beherrscht wird. Als anerkannte Lehrerin soll sie seinen Kindern westliches Wissen vermitteln, damit diese Siam eine bessere Zukunft garantieren. Diese ist erst einmal erstaunt über das prachtvolle Siam, als sie ankommt – genau wie der Zuschauer. Denn 20th Century Fox hat das alterwürdige Reich kostspielig und prunkvoll wiederauferstehen lassen, dass es eine wahre Augenweide ist.
Am Hofe stößt die resolute Erzieherin auf ein wenig Widerstand, da in Siams Gesellschaft das Patriarchat herrscht. Dennoch kann sich gegenüber den Ministern und teilweise sogar dem König behaupten, was ihr einigen Respekt einbringt. Hier erweist sich Jodie Foster als Idealbesetzung für die Rolle der Anna, da ich mir kaum eine passendere Schauspielerin für diesen Job vorstellen könnte.

So beginnt Anna mit der Erziehung der über 50 Königskinder, die der König mit seinen vielen Ehefrauen gezeugt hat. Langsam lebt sie sich in die siamesische Mentalität ein und sie und der König beginnen einen großen Respekt voreinander zu entwickeln. Doch einige außen- sowie innenpolitische Krisen beuteln Siam und auch im Mikrokosmos des Palastes ist das Leben nicht immer sorgenfrei...
Die Story von „Anna und der König“ mischt Historienfilm, Drama und Romantic Comedy zu einem vergnüglichen Mix, auch wenn der Plot stellenweise etwas schwächelt. Denn die Story nimmt verschiedene Aspekte auf, so dass der rote Faden in der Geschichte ein wenig fehlt. Auch ein kleines Defizit an Spannung ist zu vermerken.
Die Geschichte um die beiden titelgebenden Figuren wird von Chow Yun Fat und Jodie Foster exzellent gespielt und die beiden sind als Duo wirklich gut. Dabei wechseln sich Dramatik und augenzwinkernder Humor ab und halten sich die Waage, so dass ihr Miteinander nie in irgendeine driftet und so immer abwechslungsreich bleibt – fast wie im realen Leben :)

Der Anteil der Historienfilms nimmt vor allem im letzten Drittel zu, wenn es gilt die obligatorische Krise zu beseitigen. Allerdings kommt hier ein kleiner Hänger auf, so dass selbst ich als Fan actionreicher Filme die romantisch-dramatischen zwei Drittel bevorzuge. Zudem gibt es hier paar logische Schwächen *SPOILER* Denn welche Armee ist schon so blöd und frisst Essen, was der Gegner zurücklässt? Daran geht in „Anna und der König“ ein ganze Armee vergiftet zugrunde. *SPOILER ENDE* Dabei verwundert die FSK 6 doch gewaltig, da es einige härtere Kampfszenen und eine Exekution gibt.
Jodie Foster spielt die resolute Hauptrolle wie gesagt sehr gut und kann auf voller Linie punkten. Doch noch mehr begeistert Chow Yun Fat: Der harte Actionheld spielt den Patriarchen famos, so dass man ihn einfach lieben muss. Auch die Leistungen der Nebendarsteller können sich allesamt sehen lassen.

Unterm Strich ist „Anna und der König“ wirklich gute und toll gespielte Filmunterhaltung für einen Fernsehabend, die allerdings ein paar Handlungsschwächen besitzt.

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