In der Schweiz wird nur höchst selten ein Film realisiert, der dann nach seiner Veröffentlichung für einen "Skandal" sorgt. Oder sogar für Polizeiermittlungen. (Siehe zum Beispiel BLUTGEIL oder MOSQUITO – DER SCHÄNDER.)
Ja, PROJEKT FLEISCH bietet tatsächlich einige "kranke" Szenen. Einige dieser Filmpassagen sind jedoch schlicht peinlich. Da masturbieren beispielsweise einmal vier Typen gemeinsam – mit Hilfe einer Melkmaschine... Ihr Gegröle und Gestöhne (und was man dann später noch sieht) mag bestimmt einige Sittenwächter, Polizeibeamte und Journalisten aufwühlen. Und einige Teenies mögen dies amüsant finden.
Nebst den diversen lächerlichen – und auch einigen langweiligen – Filmpassagen, bietet dieses Machwerk zumindest einige wenige sehr blutige Goreszenen. Kurz vor dem Filmende wird ein menschlicher Körper so geschändet, wie man dies sonst nur in ganz wenigen anderen Filmen (etwa in THEY DON’T CUT THE GRASS ANYMORE) sieht.
An PROJEKT FLEISCH gefällt mir der Score am besten. Apocalyptica und Cucumber Forest haben die Musik beigesteuert. (Aber da kaufe ich mir lieber gleich eine CD – und nicht unbedingt diesen Film...)
Gut gelungen sind immerhin auch einige der Aufnahmen. Was die technische Realisation betrifft, gehört PROJEKT FLEISCH auf keinesfalls zu den schlechtesten Amateurproduktionen.
Insgesamt dürfte PROJEKT FLEISCH kaum jemandem wirklich gut gefallen. Es gibt diverse Amateur-Exploiter, die noch "extremere" Szenen bieten (THE BRIDE OF FRANK, NECROMANIAC usw.) und es gibt etliche kurze Amateur-Splatterfilme, die deutlich kurzweiliger und insgesamt viel sehenswerter sind.
3,5 Punkte